Deutsche Regierung will pflanzliche Alternativen fördern

Deutsche Regierung will pflanzliche Alternativen fördern

01.12.2021

Die neue deutsche Bundesregierung hat ihren Koalitionsvertrag veröffentlicht. Unter dem Motto „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ präsentieren die Ampel-Koalitionär:innen ihr 177 Seiten starkes Dokument. Der Vertrag zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN und den Freien Demokraten (FDP) gilt für die Legislaturperiode 2021 – 2025.

Wie der Titel bereits vermuten lässt, stellen Umwelt- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit wichtige Schwerpunkte des Regierungsprogramms dar. Dies gilt auch für das Thema Ernährung: Die neue Regierung möchte unter anderem die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) aktualisieren und diese in der Gemeinschaftsverpflegung etablieren. Ausdrücklich plant sie, pflanzliche Fleischersatzprodukte und weitere Alternativen zu fördern:

"Wir stärken pflanzliche Alternativen und setzen uns für die Zulassung von Innovationen wie alternative Proteinquellen und Fleischersatzprodukte in der EU ein."

Außerdem betonen die Regierungsparteien, dass sie in Hinblick auf die Ernährung die Entwicklung von Kriterien für einen ökologischen Fußabdruck unterstützen.

Mit dem Koalitionsvertrag erhalten vegane Lebensmittelproduzent:innen Rückenwind von offizieller Seite – das gilt primär für Deutschland, dürfte aber auch Auswirkungen auf andere europäische Länder haben. 

DGE überarbeitet derzeit ihre Ernährungsempfehlungen

Von Seiten der DGE sind überarbeitete Ernährungsempfehlungen, die erstmals nicht ausschließlich gesundheitliche, sondern auch nachhaltige Aspekte einbeziehen, in den nächsten ein bis zwei Jahren zu erwarten. Sie setzt dabei auf vier Zieldimensionen: Neben „Gesundheit“ sind dies „Umwelt/Klima“, „Soziales“ und „Tierwohl“. Als sehr wichtig erachtet sie dabei die Schaffung fairer Ernährungsumgebungen. Dies bedeutet, dass es nicht den Verbraucher:innen überlassen werden soll, sich um eine nachhaltige Ernährung zu bemühen. Stattdessen ist es notwendig, ein entsprechendes Angebot mit ausreichenden Qualitätsstandards zu etablieren, die bereits die vier Zieldimensionen im Blick haben. So sollen beispielsweise auch die Qualitätsstandards in der Gemeinschaftsverpflegung angepasst und auf nachhaltige Aspekte hin optimiert werden.