Veterinärmedizinische Revolution – Operationen an künstlichen Hunden

Veterinärmedizinische Revolution – Operationen an künstlichen Hunden

04.07.2016

Weltweit sterben jährlich tausende Tiere in veterinärmedizinischen Universitäten zu Ausbildungszwecken. Das US-amerikanische Unternehmen SynDaver Labs hat vor kurzem ein neues Produkt präsentiert: SynDaver Canine, den weltweit ersten anatomisch korrekten künstlichen Hund. Derzeit werden an den meisten Universitäten tote Tiere verwendet, um Studierenden anatomisches und operatives Wissen zu vermitteln. Einige Universitäten führen sogenannte „Terminal Surgeries“ durch. Dabei werden Operationen an narkotisierten, lebenden Tieren durchgeführt. Nach der Operation werden diese Tiere jedoch mittels Medikamenten getötet und erwachen somit nicht mehr aus der Narkose. Der synthetische Hund soll an Veterinärmedizinischen Universitäten zu Ausbildungszwecken eingesetzt werden. Anstatt an toten oder lebenden Tieren Operationen zu üben, können Studierende ihre Operationsfähigkeiten an dem künstlichen Hund erlangen. Der künstliche Hund wurde vom Unternehmen SynDaver Labs, das über 20 Jahre Forschungserfahrung verfügt, in Zusammenarbeit mit der University of Florida entwickelt.


Der künstliche Hund verfügt neben Organen, Knochen, Muskeln, Nerven und beweglichen Gelenken auch über ein Blutkreislaufsystem, einen Herzschlag und eine Atmung. Hergestellt werden die synthetischen Hunde aus Wasser, Salz, Kunst- und Pflanzenfasern. Das Modell imitiert jeden Teil des Tieres und so können etwa Hirn- und Sterilisationsoperationen geübt werden, ohne das Leben eines Tieres zu gefährden oder zu beenden. Laut dem Unternehmen können mit dem SynDaver Canine lebensechtere Erfahrungen gemacht werden, da Kadaver, nachdem sie konserviert oder eingefroren wurden, nicht mehr dieselben Eigenschaften haben wie lebende Körper. Der künstliche Hund stellt dagegen eine akkurate Imitierung aller echten Organe dar.

SynDaver Labs hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, jede akkreditierte Veterinärmedizinische Universität auf der Welt mit 20 künstlichen Hunden auszustatten. Mittels einer Fundraising-Kampagne will das Unternehmen 24 Millionen US-Dollar einnehmen um dieses Ziel zu verwirklichen. Danach will SynDaver Lab an der Herstellung einer synthetischen Katze und anderer Tiere arbeiten.

Laut einer Umfrage von SynDaver Labs führt ein Viertel der Universitäten in den USA keine Terminal Surgeries durch, etwa 16,60 % führen sie durch. Der Rest – über die Hälfte aller Universitäten – haben nicht geantwortet. Es wird vermutet, dass sie diese Praktik anwenden. Zu Universitäten außerhalb der USA liegen dem Unternehmen keine Daten vor.

Quelle: SynDaver Labs