Vegane Ernährung für Hunde

Vegane Ernährung für Hunde

18.05.2017

Wer sich aus ethischen Gründen vegan ernährt und mit einem Hund zusammenlebt, sieht sich häufig vor ein Dilemma gestellt: Einerseits will der oder die vierbeinige Mitbewohner:in so gesund und artgerecht wie möglich ernährt werden, andererseits sollen keine toten Tiere im Napf landen. Zum Glück gibt es inzwischen ausreichend rein pflanzliche Alternativen, die eine ideale Nährstoffzusammensetzung aufweisen und die Gesundheit des Hundes optimal unterstützen. 

Der Hund - ein Fleischfresser?

Aufgrund seiner Abstammung vom Wolf glauben viele Menschen, dass der Hund ein Karnivore sei – also ein reiner Fleischfresser. Der Begriff ist jedoch irreführend, denn der Wolf isst nicht Fleisch, sondern ganze Beutetiere: von Würmern und Insekten über Fische bis hin zu Rehen und Kälbern. Somit nimmt er nicht nur (Muskel-) Fleisch mit dessen Hauptkomponenten Eiweiß und Fett auf, sondern viele andere bedeutende Stoffe, die im Fleisch nicht oder nur in geringen Mengen vorkommen. Dazu gehören Kalzium aus dem Skelett, Vitamine und Spurenelemente aus Organen sowie unverdauliche Komponenten wie pflanzliches Material aus dem Darminhalt, die für die Verdauung wichtig sind. Außerdem verzehrt der Wolf in wechselnden Mengen auch Früchte, Gräser, Wurzeln und Blätter. Der Hund unterscheidet sich vom Wolf durch sein jahrtausendelanges Zusammenleben mit dem Menschen. Das hat ihn immer mehr zum Allesesser gemacht: Er hat gelernt, Stärke zu verdauen, und kann sich – ähnlich wie der Mensch – gut an unterschiedliche Nahrung anpassen.

Auf die Nährstoffe kommt es an

Ein Hund benötigt also kein Fleisch, sondern Nährstoffe. Das sind in erster Linie die energieliefernden Hauptbestandteile der Nahrung: Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett. Wichtig sind ein ausreichender Eiweißanteil von ca. 30 % und ein ausgewogenes Verhältnis der essentiellen Aminosäuren. Dieses kann durch eine geschickte Kombination verschiedener pflanzlicher Proteinquellen erreicht werden – etwa zerstampfte Hülsenfrüchte wie Linsen oder Bohnen gemeinsam mit Eiweiß aus Getreide oder Kartoffeln. Hochwertiges Eiweiß liefern zudem Soja und Lupinen. Ebenso notwendig sind Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die teilweise ergänzt werden müssen. Fertigem veganen Hundefutter werden diese Substanzen genauso zugesetzt wie konventioneller Fleischnahrung aus dem Supermarkt. Wer seine Fellnase selbst bekochen möchte, sollte die benötigten Nährstoffe in Form eines speziellen Hunde-Nährstoffergänzungsmittels hinzufügen.

Worauf sollte bei der Auswahl des Futters geachtet werden?

Ein sogenanntes Alleinfuttermittel erhebt den Anspruch, alle lebensnotwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge zu enthalten. Leider kommen jedoch trotz der Deklaration „Alleinfuttermittel“ nicht immer alle erforderlichen Substanzen vor. Daher sollte beim Kauf auf folgende Punkte geachtet werden: - Sind alle für den Hund essentiellen Aminosäuren enthalten? (Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin) - Liegt das Verhältnis von Kalzium und Phosphor im optimalen Bereich? (beim adulten Hund zwischen 1,3 und 2,1) - Wurden Vitamin B12 und Vitamin D (Achtung: häufig nicht vegan) zugesetzt? - Ist Kupfer enthalten? - Wurden Taurin und Carnitin hinzugefügt? - Kommen essentielle Fettsäuren vor (speziell EPA und DHA), beispielsweise in Form von Algen?

Empfehlenswerte Fertigfutter

Vegane Alleinfuttermittel sind sowohl als Trocken- als auch als Nassfutter erhältlich. Besonders empfehlenswert sind folgende Marken. Sie erfüllen oben stehende Bedingungen und sind darüber hinaus zu 100 % vegan.

Nährstoffergänzungen für selbstgekochtes Essen

  • V-Complete
  • VegDog All-In Veluxe

Quellen und weiterführende Infos

Buch: Meyer, Zentek (2013): Ernährung des Hundes

Rezepte und Infos: - www.vegdog.de - www.vegan4dogs.com

Facebook-Gruppe: Vegan Hund!? Ja klar!

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