Erfahrungsbericht: Pflanzenmilch ganz einfach selbst gemacht

Erfahrungsbericht: Pflanzenmilch ganz einfach selbst gemacht

20.11.2023

Unsere Newsletterin-Leserin Hemma Linder hat einen Erfahrungsbericht zu ihrem Pflanzenmilchbereiter für uns verfasst. Neben der Funktionsweise des Geräts werden auch die Vor- und Nachteile erläutert. Außerdem gibt es ein Rezept für Mayonnaise!

In meiner Familie hat sich der Veganismus ganz schön ausgebreitet, mittlerweile sind wir vier. Also ist auch der Verbrauch an Pflanzenmilch kräftig angestiegen. Als ich auf einen Milchbereiter gestoßen bin, habe ich die 130 € daher sofort investiert und mir einen „No-Cow-Boy“ zugelegt. Ich hatte Glück, ein gutes Gerät zu erwischen, das von 0,4 bis zu 1,5 l alle Mengen zubereiten kann.

Es gibt Funktionen für Soja, Nüsse, Getreide oder Hafer und wenn man möchte, kann man auch Smoothies herstellen. Für die Herstellung füllt man einfach Wasser und die Kerne oder Bohnen ein. Das Gerät kocht die Milch (außer Hafermilch) und mit dem eingebauten Hochleistungsmixer wird alles so fein vermahlen, dass die Milch nicht gefiltert werden muss. Je nach Menge dauert das 15 bis 35 Minuten.

Das Gerät läuft bei mir fast jeden Morgen und was ich nicht gleich verwende, kommt nach dem Auskühlen in den Kühlschrank und hält sich bis zu 5 Tage. Ich freue mich jedes Mal im Supermarkt, dass ich nicht mehr so viel zu tragen habe und außerdem Geld spare. Die Sojabohnen kaufe ich im Bioladen, 1 kg davon gibt es um ca. 6 € und damit kann man 16 Liter Sojamilch herstellen. Wenn man so wie ich jede Woche mehrere Liter Pflanzenmilch benötigt, zahlt sich das Gerät schnell aus. Wenn man allein lebt oder wenig kocht, ist ein Milchbereiter sicher nicht nötig.

Sojamilch ist mein Favorit, da ich den Geschmack liebe und sie so vielseitig ist. Leider flockt sie im Kaffee aus, egal ob sie selbst gemacht oder gekauft ist. Hafermilch mag ich aus dem Milchbereiter weniger, weil sie mir zu wässrig schmeckt. Ab und zu kaufe ich deshalb Barista Milch, weil die selbst gemachte leider nicht so perfekt ist. Mandelmilch oder andere Nussmilchsorten werden schön cremig und besonders mit gerösteten Kernen sind sie sehr geschmackvoll. Es macht auch Spaß, verschiedene Zutaten zu mischen und zu experimentieren.

Ich persönlich verwende meist Sojamilch, weil ich den etwas herben und nicht süßen Geschmack mag und sie richtig nach Sojabohne schmeckt. Da die Milch nicht gefiltert wird, sinken die Schwebstoffe zu Boden. Man kann sie zwar verquirlen, man kann den Bodensatz aber auch gut zum Kochen verwenden. Ob in Waffeln, Muffins, Brot, Suppe oder Milchreis, man erhöht damit auf jeden Fall den Proteinanteil. Ein Rezept möchte ich gerne mit euch teilen:

Sojamayonnaise

  • 150 ml Bodensatz von Sojamilch
  • 150 ml Rapsöl
  • 1 EL Senf
  • ½ Zitrone
  • Salz

Zubereitung: Alle Zutaten in einen hohen Becher geben und mit dem Mixstab vermischen, bis die Mayo fest ist. Die Textur ist zwar nicht so fein wie bei einem Handelsprodukt, dafür ist die Mayonnaise aber frei von Zusätzen, hat nur die Hälfte an Fett und viele Proteine. Mit etwas Schnittlauch schmeckt sie herrlich auf dem Brot oder als Dip!

Eine weitere Möglichkeit ist das Herstellen von Kochsahne. Einfach mehr Nüsse oder Getreide einfüllen und die Wassermenge drosseln. Man kann genauso wie bei Milch kreativ sein und verschiedene Zutaten wie Hafer, Mandeln oder Cashewkerne verwenden oder sogar mischen. Ich persönlich verwende Cashewcreme gerne für Suppen, Saucen oder Currys, weil sie besonders fein und cremig ist und beim Kochen gut eindickt, weshalb man kein Mehl benötigt. Auch für Süßspeisen ist eine Nusscreme ein perfektes Topping.

Ein paar Nachteile hat die Maschine leider doch: Sie ist relativ groß und nimmt in der Küche Platz weg. Außerdem ist der Mahlvorgang des Mixers relativ laut. Ein Feature der Maschine schätze ich jedoch besonders: das Reinigungsprogramm. Sobald die Milch fertig ist, drückt man auf einen Knopf, der Milchbereiter nimmt nochmals Wasser und reinigt und trocknet sich selbst. Ich möchte sie jedenfalls auf keinen Fall mehr missen!