Kochen und Backen ohne Ei
Kochen und Backen ohne Ei
Warum keine Eier?
Viele Menschen wissen nicht, dass die Produktion von Eiern sehr wohl mit dem Tod von Tieren verbunden ist. Gleich zu Beginn werden nämlich die Hälfte aller Küken, die für die Eierproduktion gedacht sind, umgebracht: Weil sie männlich sind und daher keine Eier legen können, werden sie zerhäckselt oder mit CO2 vergast. Den Hennen geht es nicht viel besser: Sie sind auf eine unnatürlich hohe Legeleistung hochgezüchtet. Während die „Urhühner“ lediglich 20 – 30 Eier pro Jahr gelegt haben, müssen die heutigen Hühner über 300 Eier legen. Dies stellt für die Tiere eine große körperliche Belastung dar. Im Alter von ein bis zwei Jahren lässt die Legeleistung merklich nach, weshalb die Tiere üblicherweise getötet und durch andere Hühner ersetzt werden. Zudem müssen die Hühner selbst in Freiland- und Biohaltung zumeist zusammengepfercht auf sehr engem Raum leben, was oft zu gegenseitigem Picken, Kannibalismus und vorzeitigen Todesfällen durch Stress und Krankheiten führt.
Kurzfilm über das Sexen von Küken: klick
Die Umstellung
Viele Produkte werden inzwischen in einer eifreien Variante angeboten: Nudeln, Kekse, Kuchen oder auch Mayonnaise. Aber auch Selberbacken ist ohne Ei sehr einfach: Eier in Kuchen, Torten oder anderen traditionellen Ei-Gerichten können entweder durch pflanzliche Zutaten ersetzt oder sogar ganz weggelassen werden.
Eier werden dazu verwendet, Zutaten zu binden und/oder ein Gericht aufzulockern. Die meisten Eier-Rezepte können durch einen der unten angeführten Tipps adaptiert werden. Wenn nur ein oder zwei Eier in einem Rezept vorkommen, können diese oft sogar weggelassen werden. Die fehlende Menge an Flüssigkeit sollte durch einige zusätzliche Esslöffel Wasser pro Ei ersetzt werden. Außerdem sollte die Art des Ersatzes an das Gericht angepasst sein: Eine Banane ist beispielsweise nicht unbedingt der ideale Ei-Ersatz für einen Gemüseburger.
Anstelle eines Hühnereis können verwendet werden
- Fertiger Ei-Ersatz wie MyEy: MyEy gibt es in 3 verschiedenen Varianten - aufschlagbar als Volley und Eyweiß sowie für die Bindung und Farbe (nicht aufschlagbar) als Eygelb. MyEy und anderer veganer Ei-Ersatz ist in veganen Läden, Onlineversänden und Reformhäusern erhältlich.
- 1 EL Sojamehl zusammen mit 1-2 EL Wasser
- Gemahlene Leinsamen: 1 EL Leinsamen mit 3 EL Wasser kurz quellen lassen
- 2 EL Mehl zusammen mit ½ Päckchen Backpulver und 2 EL Wasser
- 50 g Tofu gemischt mit der restlichen Flüssigkeit aus dem Rezept
- ½ größere reife Banane, zerdrückt
- 80 g Apfelmus, besonders geeignet für Muffins
Tipps für das Weglassen von Eiern beim Backen
- Statt Eiern reichlich Öl und Backpulver verwenden
- 1-2 Päckchen Backpulver pro Kuchen benutzen
- Statt Backpulver können auch ½ - 1 Päckchen Soda zusammen mit einem TLEssig verwendet werden
- Zur Teiglockerung können das Mehl und die trockenen Zutaten zu den flüssigen/viskösen Zutaten gesiebt werden
Für herzhafte Gerichte wie vegane Burger zum Binden
- Tomatenmark
- Erdäpfelpüree
- Haferflocken
Selbst spezielle Ei-Gerichte sind vegan möglich
Veganes Rührei
Eine sehr köstliche, schnell zubereitete Alternative zu Rührei ist Rührtofu, der mit Tofu hergestellt wird und beliebig mit Gemüse wie Paprika, Pilzen oder Frühlingszwiebeln variiert werden kann.
Veganes Spiegelei
Mit dem österreichischen Produkt „MyEy“ gelingen sogar vegane Spiegeleier im Handumdrehen. Den Beweis erbrachte MyEy-Erfinder Chris Geiser auf der Veganmania Wien mit dem größten veganen Spiegelei der Welt.
Veganer Eischaum
Wer auf Baiser, Mousse au Chocolat oder glasierte Schaumküsse in veganer Variante nicht verzichten möchte, kann auf das Eyweiß von MyEy zurückgreifen.