The Sexual Politics of Meat

The Sexual Politics of Meat

03.05.2022

Carol J. Adams
The Sexual Politics of Meat. A Feminist-Vegetarian Critical Theory

Bloomsbury Academic
Dezember 2015
336 Seiten, € 25,99
ISBN 978-1-5013-1283-0

Veganismus und Feminismus werden auch von Carol J. Adams gemeinsam gedacht. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich die renommierte Vertreterin des Ökofeminismus mit der Frage, wie Speziesismus und Sexismus zusammenhängen. In „The Sexual Politics of Meat“ argumentiert sie, dass die gesellschaftliche Inferiorisierung von nicht-menschlichen Tieren und menschlichen Frauen auf derselben Logik aufbaut.

Gewalt gegen Tiere und Gewalt gegen Frauen sollen hierbei weder relativiert noch uniformiert werden. Sie sollen jedoch beide in patriarchalen Gesellschaftsstrukturen verortet werden, in denen eine Hierarchisierung – und infolgedessen eine Legitimierung der Ausbeutung – von Lebewesen vollzogen wird, sei es entlang der (vermeintlichen) Mann-Frau-Grenze oder entlang der (vermeintlichen) Mensch-Tier-Grenze.

Mithilfe der Mechanismen von Objektifizierung, Fragmentierung und Konsumierung werden laut Adams tierliche und menschlich-weibliche Körper einer patriarchalen Logik unterworfen. Am eindrücklichsten zeigt sich dies am Beispiel der Fleischproduktion: Der Idee der Natur- und Tierbeherrschung folgend, werden Tiere materiell wie auch symbolisch zu Objekten gemacht, deren reine Existenzberechtigung im Nutzen für den Menschen zu liegen scheint.

Auch über 30 Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen von „The Sexual Politics of Meat“ ist Fleisch eng mit hegemonialen Maskulinitätsvorstellungen verbunden. Nicht zuletzt daher ist das Werk aktueller denn je und eine erkenntnisreiche Antwort auf die Frage, warum Tiere (aus-)genutzt werden wie sie (aus-)genutzt werden.