Wie wir uns die Zukunft zurückholen

Wie wir uns die Zukunft zurückholen

10.12.2024

Wie wir uns die Zukunft zurückholen
Rudi Anschober
Brandstätter Verlag
ISBN: 978-3-7106-0785-1
208 Seiten, Hardcover
25,00 €

Rudi Anschober entwirft in „Wie wir uns die Zukunft zurückholen“ eine ermutigende Vision für eine nachhaltige Welt. Der ehemalige Gesundheitsminister zeigt, wie wir der Klimakrise durch ehrliches Hinschauen, mutige Entscheidungen und zukunftsweisende Technologien begegnen können – ohne dass Verzicht, sondern vielmehr Verbesserungen für die meisten Menschen im Vordergrund stehen.

Wie die Welt sein könnte

Das Buch beginnt mit einer positiven Zukunftsvision: Wien im Jahr 2040. Statt mehrspuriger Straßen gibt es breite Radwege, Solarstrom erzeugende Straßenbahnlinien, essbare Stadtwälder und schattige Begegnungszonen, die ein neues Miteinander fördern. Danach springen wir im Buch zurück ins Jahr 2025. Diese Welt ist der heutigen sehr nah und doch werden in Anschobers Vision bereits hier ungewohnt mutige und weitreichende Entscheidungen getroffen: UNO und WHO ziehen an einem Strang, um die Klimakrise zum zentralen politischen Thema zu machen; die Weltklimakonferenz beschließt verbindliche Ziele zum Schutz der Wälder, Böden und Moore. Besonders eindrucksvoll beschreibt Anschober den „Schwarzen Sommer 2026“, der mit einer Hitzewelle, Ernteausfällen und 150.000 Hitzetoten einen kollektiven Weckruf darstellt. Trotz der düsteren Szenarien bleibt Anschober stets optimistisch, nicht zuletzt weil weltweit bereits zahlreiche Erfolgsprojekte existieren – etwa die Elektrifizierung des Nahverkehrs in Nigeria.

Im Lauf der folgenden Jahre und Jahrzehnte sehen wir durch Rudi Anschobers Augen große Ideen, persönliche Geschichten und hoffnungsvolle Szenarien – für große Städte genauso wie für kleine Gemeinden in einem solidarischen Europa als Teil der Weltgesellschaft. Europa nimmt den „Green Deal“ in Angriff, weltweit wird der Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen geplant, „Zug statt Flug“ mit dem ERT (European Rapid Train) lautet nun das verkehrspolitische Motto. Fleisch aus Tierfabriken wird als solches deklariert (ähnlich wie Warnhinweise auf Zigaretten), mehr und mehr Menschen wechseln zur pflanzlichen Ernährung. Biologische und gentechnikfreie Landwirtschaft wird gefördert. Eine zentrale Rolle in dieser realistisch gedachten Träumerei nehmen innovative Lösungen aus Städten wie Paris, Mailand oder Utrecht ein. Denn viele Ideen und Technologien sind bereits vorhanden – sie müssten nur auf breiter Basis genutzt werden, was wiederum politischen und wirtschaftlichen Willen erfordert.

Ernst und Hoffnung

Geschickt verflicht Anschober Fakten und Hintergrundinformationen aus den vergangenen Jahrzehnten mit seiner lebendigen Utopie. So erhalten wir als Leser:innen Einblick in die Entwicklungen, die zur jetzigen Klimakrise geführt haben, erfahren, wie sich diese inzwischen auf Menschen, Gesellschaften, Tiere, Wälder, Meere und Böden ausgewirkt hat – und dürfen auch Hoffnung schöpfen und in eine positive Fortschrittserzählung eintauchen.

Das Buch ist ein Appell für den Wandel und eine Abrechnung mit der fossilen Lobby, die jahrelang die Klimapolitik blockierte. Anschober fordert klare Konsequenzen und bietet dafür auch reichlich anschauliche und lebenswerte Zukunftsszenarien. Eine Pflichtlektüre für alle, die die Zukunft gestalten wollen! Um es in Anschobers Worten zu sagen: „Wir haben gelernt, gemeinsam das Richtige zu tun.“