Greenpeace, Foodwatch, WWF und 18 anderen NGOs kritisieren das geplante Hafermilchverbot

Greenpeace, Foodwatch, WWF und 18 anderen NGOs kritisieren das geplante Hafermilchverbot

26.02.2021

Am 23.02.2021 wurde ein Brief an die portugiesische Ratspräsidentschaft versandt - unterzeichnet von 21 NGOs. Darunter unter anderem Greenpeace, Foodwatch, WWF, der Verbraucherschutzverein.at von Peter Kolba, sowie die Vegane Gesellschaft Österreich. Anlass ist scharfe Kritik der NGOs am Änderungsantrag 171, der bald im Trilog zwischen Rat, Kommission und EU-Parlament diskutiert werden soll. Der Inhalt des Antrags ist brisant: Der Bezeichnungsschutz für Milch soll massiv verschärft werden. In Zukunft soll es verboten werden, auf Haferdrinkpackungen Bilder (ein Glas Haferdrink) oder Worte (Alternative zu …) zu verwenden, die an Milch erinnern, Vergleiche mit Milch zu ziehen (verursacht 75 % weniger CO2 als Kuhmilch) oder sogar Verpackungen zu nutzen, die an Milch erinnern. Müssen dann Haferdrinks in Waschmittelflaschen verkauft werden?

Deckmantel Konsument_innenschutz

Der Bezeichnungsschutz soll verschärft werden, um die Verwechslungsgefahr von Haferdrink und Kuhmilch einzuschränken. Rückfragen bei AK Wien, VKI und dem europäischen Dachverband BEUC haben ergeben, dass der Konsument_innenschutz die Änderungen des Antrags 171 ablehnt, weil er überschießend und verwirrend ist. Bisher ist in Österreich kein einziger Fall bekannt, nach dem jemand unabsichtlich Haferdrink gekauft hat, obwohl er_sie Kuhmilch kaufen wollte. Bezeichnend ist auch, dass die Gesetzesvorlage im Agrarausschuss und nicht im Konsument_innenschutzausschuss entstanden ist.

Weitere Informationen und Details zum Änderungsantrag 171 findest du hier.
Der Brief steht dir auch in voller Länge zum Download zur Verfügung.