Krebsrisiko von Vegetarier:innen um 14 Prozent reduziert

Krebsrisiko von Vegetarier:innen um 14 Prozent reduziert

05.03.2022

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie aus Großbritannien ist das Risiko von vegetarisch und vegan lebenden Menschen, an Krebs zu erkranken, im Vergleich zu regelmäßigen Fleischesser:innen um 14 Prozent reduziert.  

Wissenschaftler:innen der Universität Oxford analysierten die Daten von mehr als 470.000 Brit:innen. Dabei fanden sie heraus, dass das Risiko, an Krebs zu erkranken, dann am größten war, wenn Menschen regelmäßig – also mehr als fünfmal pro Woche – Fleisch aßen. Bei Menschen, die nur wenig Fleisch verzehrten, war das Risiko um zwei Prozent verringert, bei Fischesser:innen (also jenen, die kein Fleisch, aber Fisch aßen) um zehn Prozent. Die stärkste Reduktion zeigte sich mit 14 Prozent bei Vegetarier:innen und Veganer:innen.

Bei der Betrachtung einzelner Krebsarten fanden die Forscher:innen folgende Ergebnisse:

  • Vegetarische Frauen hatten im Vergleich zu regelmäßigen Fleischesserinnen ein um 18 Prozent verringertes Risiko, postmenopausalen Brustkrebs zu entwickeln. Dies könnte laut Studienautor:innen mit ihrem durchschnittlich niedrigeren Body Mass Index in Zusammenhang stehen, also einem niedrigen Körpergewicht bei gleicher Körpergröße.  
  • Für vegetarische Männer war das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, im Vergleich zu regelmäßigen Fleischessern um 31 Prozent reduziert.
  • Das Risiko für Darmkrebs war bei männlichen Vegetariern im Vergleich zu regelmäßigen Fleischessern um 43 Prozent verringert. Interessanterweise gab es bei dieser Krebsart bei Frauen keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Ernährungsgruppen.

Bei den Untersuchungen wurden Veganer:innen in die Gruppe der Vegetarier:innen einberechnet. Der Anteil an veganen Teilnehmer:innen war zu gering, um eigene Resultate für das Krebsrisiko von Veganer:innen zu ermitteln.  

Die Ergebnisse bestätigen die langjährigen Empfehlungen des World Cancer Research Fund International (WCRF), laut derer Menschen ihren Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch limitieren und mehr Vollkorngetreide, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte essen sollen.

Auch das Europäische Parlament hat in einem Beschluss „zu der Stärkung Europas im Kampf gegen Krebserkrankungen – auf dem Weg zu einer umfassenden und koordinierten Strategie“ die Bedeutung von pflanzlichen Lebensmitteln hervorgehoben. Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten könne das individuelle Krebsrisiko verringern. Von einem hohen Fleischverzehr rät das Europäische Parlament hingegen ab und betont, dass das Problem des übermäßigen Fleischkonsums in Europa angegangen werden muss.