Vegan Österreich

Vegan Österreich

17.05.2017

Kristina Unterweger und Arnold Pöschl
Vegan Österreich

ISBN 978-3-942491-29-7
1. Auflage: Mai 2017
Neun Zehn Verlag
192 Seiten
€ 20,60

Die österreichische Küche steht oft unter dem Ruf sehr fleischlastig zu sein. Neben deftigen Speisen erfreuen sich aber auch die typischen Mehlspeisen internationaler Beliebtheit. Viele traditionelle Speisen kommen ohne Fleisch und andere tierische Lebensmittel aus, andere lassen sich mit Hilfe von „Vegan Österreich“ leicht rein pflanzlich zubereiten. In den künstlerischen Landschaftsfotografien werden die schönsten Seiten Österreichs eingefangen und so macht man mit „Vegan Österreich“ nicht nur eine Reise durch die Kulinarik unseres Landes, sondern auch eine durch Stadt und Land.

Österreichische Küchentradition

Die österreichische Küche blickt auf eine lange Geschichte zurück und wurde maßgeblich von jenen Ländern beeinflusst, die einst zur k. u. k. Monarchie zählten. Besonders der Einfluss aus dem heutigen Ungarn und Tschechien ist kaum wegzudecken, denn sie gelten als Heimat von Gulasch und Knödeln. Die Wiener Küche wird immer wieder synonym für die gesamte Landesküche verwendet, doch es sei erwähnt, dass die österreichische Küche weit mehr umfasst und alle Bundesländer ihre landestypischen Gerichte hervorgebracht haben.

Trotz der kleinen Landesfläche ist die österreichische Küche sehr abwechslungsreich und vielfältig. Regionalität macht sich in den Landesküchen bemerkbar, denn diese unterscheiden sich vor allem danach, welche Gemüse- und Obstsorten vorwiegend angebaut werden. So ist aus der Steiermark der Kürbis und dessen Öl nicht wegzudecken, ebenso wenig die Marillen aus der niederösterreichischen Wachau. Die Einnahme von Speise und Trank ist in vielen Fällen stark kulturell geprägt: So wird in Weinbauregionen beim Heurigen oder Buschenschank Wein gemeinsam mit deftigen Aufstrichen und Brot genossen. Die Brettljause ist überdies in allen Bundesländern bekannt und mag erklären, warum es in Österreich so viele verschiedene Aufstriche von Liptauer über Erdäpfelkas bis zu Topfenaufstrich gibt. Wien hingegen ist für seine Kaffeehauskultur bekannt, wobei bei einer Melange ein Stück Mehlspeise nicht fehlen darf. Glücklicherweise gibt es eine schier unendliche Auswahl, die weit größer ist als Sachertorte, Apfelstrudel und Linzer Torte.

Basics und Vorspeisen

Brot und Weckerl in den verschiedensten Variationen spielen eine große Rolle in Österreich, besonders bei der Jause. Deshalb wird im Kochbuch erklärt, wie Semmeln, Salzstangerl und Bauernbrot schnell und einfach selbst gebacken werden. Auch das Einkochen von Obst zu Marmeladen wird vorgestellt, denn was ergänzt selbstgebackenes Schwarzbrot besser als selbstgekochte Marillenmarmelade? Wer es lieber pikant hat, kann sein Brot mit Bohnenaufstrich oder Liptauer bestreichen. Ausgefallene Häppchen wie Polenta-Kartoffeltörtchen mit Gurkensalat und Zucchini in Strudelteig mit Bergkräutercreme reihen sich an bodenständige Vorspeisen wie Bohnensuppe und Sauerkrautsalat. Selbstverständlich fehlen die Klassiker Frittaten-, Grießnockerl- und Backerbsensuppe nicht.

Hauptspeisen

Das Herzstück des Kochbuchs sind ohne Zweifel die Hauptspeisen. Schnell fällt auf, dass in Österreich süße Speisen nicht nur als Nachspeise auf den Tisch kommen, und so werden abwechselnd pikante und süße Speisen vorgestellt. Einen prominenten Platz im Gericht nehmen oft typisch saisonale Obst- und Gemüsesorten ein und so lässt sich mit dem Kochbuch auch perfekt nach den Jahreszeiten kochen.

Neben Klassikern wie Wiener Schnitzel, faschiertem Braten, Kärntner Kasnudeln und Pressknödel mit Rübenkraut sind auch leichte Gerichte wie Kürbisnocken mit Käferbohnensalat, gebackener Wirsing, pikanter Hirseeintopf und Bärlauch-Kartoffelwutzel im Buch enthalten. Alle, die süße Hauptspeisen bevorzugen, werden ebenfalls fündig und können unter anderem Teigradeln mit Brombeerkompott, Buchteln mit Vanillesoße und Kaiserschmarrn mit Rhabarberkompott zu Hause nachkochen.

Nachspeisen

Nach einer pikanten Hauptspeise kann nur eines folgen: eine dieser süßen Nachspeisen. Zur Auswahl stehen unter anderem Bauernkrapfen mit Preiselbeermarmelade, Zwetschgenfleck und Apfelstrudel. Auch hier wird die Besonderheit der Landesküchen deutlich: Neben Kärntner Reindling und Linzer Augen reihen sich Sachertorte und Ischler Krapferln.

Zum Nachkochen

Überzeugt euch, euren Freundeskreis und eure Familie, wie einfach und lecker traditionell-österreichische Köstlichkeiten zubereitet werden können:

Österreichische Küchensprache

Das österreichische Deutsch verfügt über einen sehr spezifischen Wortschatz. Dies macht sich vor allem stark in der Küchensprache bemerkbar. Denn kaum ein Lebensmittel heißt in Österreich gleich wie in Deutschland. Im Kochbuch ist deswegen ein kleines Mundartwörterbuch enthalten. Marillen werden in Deutschland etwa Aprikosen genannt und Eierschwammerln Pfifferlinge. Powidl ist Pflaumenmus und Topfen Quark. Diese Liste ließe sich vermutlich unendlich fortsetzen. Auch die Speisebezeichnungen werden stellenweise für die Bewohner:innen unserer Nachbarländer übersetzt und so stehen dem Kochvergnügen keine sprachlichen Hürden mehr im Weg.

Die Köchin und der Fotograf

Hinter dem Kochbuch „Vegan Österreich“ stehen Kristina Unterweger und Arnold Pöschl. Erstere ist Psychologin und Pädagogin, arbeitet als freie Autorin und hat die Rezepte zusammengetragen und veganisiert. Letzterer ist für die kreativ-fotografische Umsetzung des Kochbuches verantwortlich und als Fotograf tätig mit Spezialisierung auf Food- und Portraitfotografie. Das Team hat bereits Kochbücher wie „vegan kochen: einfach – gesund – laktosefrei“ und „vegan grillen“ veröffentlicht.