Vegan und günstig
Vegan und günstig
Ein kleines Experiment soll diesen Artikel einleiten. Die Autorin gibt in die bekannte Suchmaschine folgendes Satzfragment ein: „vegan sein ist…“ und blickt gespannt auf die Autovervollständigung. Neben …gesund und …ungesund folgt an dritte Stelle …teuer. Um auf Nummer sicher zu gehen, wird selbiges in englischer Sprache wiederholt, mit identem Ergebnis (being vegan is expensive). Dies scheint wohl eines der Hauptvorurteile von Menschen zu sein, die auf Veganismus aufmerksam geworden sind. Auch Familienbesuche können diese Behauptung empirisch bestätigen. Es war eines der ersten Argumente, mit denen ich konfrontiert wurde. Woher kommt diese Befürchtung? Veganer Käse, Seitan, Tofuwürstchen oder Bio-Mandelmilch mögen auf den ersten Blick im preislich höheren Segment angesiedelt sein, jedoch handelt es sich beim Kauf solcher Produkte für die meisten eher um Ausnahmen als um die Regel. Zudem werden konventionelle Milch- und Fleischprodukte stark subventioniert, was ein unfaires Preisverhältnis schafft. Sich vegan zu ernähren lässt sich problemlos mit einem beschränkteren Budget vereinen. Fertigprodukte sind generell teuer und auch nicht für den täglichen Konsum empfehlenswert. Wer sich einige wenige Grundsätze aneignet, wird schnell merken, dass sich mit einem veganen Einkauf viel Geld sparen lässt.
Grundnahrungsmittel
Hierauf sollte der Fokus gelegt werden. Kartoffeln, diverses Getreide wie Reis, Hirse, Bulgur oder Coucous, Nudeln, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Kerne (zB. Sonnenblumenkerne und Mandeln) sind günstig einzukaufen, nährstoffreich und zeichnen sich durch ihre große kulinarische Vielfalt aus. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man sie in größeren Mengen kaufen kann und sie zudem noch gut lagerfähig sind.
(Saisonales und regionales) Gemüse und Obst
Obst und Gemüse welches gerade in Saison ist, schmeckt nicht nur um Längen besser, sondern ist in der Regel auch billiger. Das gilt besonders für Äpfel, Beeren, Zwiebeln, Wurzelgemüse, Salate, Kohlgemüse und Tomaten. Aber auch tiefgekühlte Gemüse- oder Beerenmischungen bieten eine Möglichkeit sich ganzjährig preisbewusst und vitaminreich zu ernähren.
Selbst kochen
Ran an den Herd. Wer Geld sparen möchte wird nicht darum herumkommen überwiegend selbst zu kochen. Wie bereits erwähnt, schlagen Fertiggerichte heftig ins Budget ein, ebenso wie das Essen auswärts. Selbstgekochtes ist billiger, kann um Zeit zu sparen in größeren Mengen vorgekocht und größtenteils auch eingefroren werden. So kann auch das selbstgekochte Gericht auf die Arbeit mitgenommen werden und erspart das teure bestellte Essen. Zum Vergleich eine Portion Nudeln mit Tomatensauce beim Italiener kostet durchschn. 5 - 7€, weniger als einen Euro in der selbstgekochten Variante.
Einige simple und sparsame Gerichte sind zum Beispiel: Bratkartoffeln mit Zwiebeln, Reis-Gemüsepfannen, Nudeln mit Pesto aus Sonnenblumenkernen, Öl, Knoblauch und Basilikum, Eintöpfe (eignen sich auch hervorragend für die Resteverwertung!), Gulasch mit Kartoffeln oder Paprika, usw.
Hummus aus pürierten Kichererbsen und Sesampaste ist ein Allrounder als Brotaufstrich oder Dip. Ein wunderbares Dessert lässt sich zum Beispiel aus gefrorenen Bananen mit einem Schuss Pflanzenmilch mixen. Zur Inspiration lohnt sich ein Blick in die Rezeptrubrik: www.vegan.at/rezepte.
Wocheneinkäufe
Hungrige Spontaneinkäufe sollte man, dem Geldbörserl zu liebe, besser vermeiden. Ein geplanter Wocheneinkauf hilft den Überblick zu bewahren und spart zudem auch Zeit.Zuvor die Vorräte geprüft, kauft man nur was man auch wirklich benötigt. Generell ist auch die Ausschau nach Angeboten und Aktionen in Supermärkten sehr empfehlenswert. Gerade sehr reifes Obst und Gemüse ist oft um die Hälfte des Preises reduziert, da es vielleicht nicht mehr makellos aussieht, aber dennoch problemlos genießbar ist. Tofu, Pflanzenmilch und andere spezielle vegane Produkte haben auch den Weg die Regale der großen Discounterketten gefunden, zur Freude aller Sparfüchse. Der Wochen- oder Bauernmarktbesuch ist gerade beim Kauf von Gemüse und Obst ein wahres Schnäppchenparadies. Die Preise sind wesentlich geringer als in den Supermärkten, zudem spart man unnötige Plastikverpackung ein.
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