Vegan Gardening: Wege zum eigenen Obst und Gemüse

Vegan Gardening: Wege zum eigenen Obst und Gemüse

21.02.2023

Nachhaltige Gärten schützen Flora und Fauna, liefern hochwertiges Obst und Gemüse, zudem können sie eine tolle Freizeitbeschäftigung sein. Doch die Wege zum eigenen Obst und Gemüse sind nicht immer von Erfolg gekrönt und auch beim Gärtnern werden oft nicht-nachhaltige und nicht-vegane Produkte eingesetzt. Wir verraten euch daher, wie ein bio-veganer Garten aussieht und welche Pflanzen sich auch am Balkon wohlfühlen.

Kriterien für einen nachhaltigen bio-veganen Garten

Nachhaltigkeit im Garten ist aktiver Umwelt-, Klima- und Tierschutz. Pestizide, Mineraldünger, Dünger von Tieren sowie Torf sollten im nachhaltigen bio-veganen Garten hingegen nicht verwendet werden.

  • Keine Pestizide: In der konventionellen Landwirtschaft und Gärtnerei werden chemisch-synthetische Pestizide eingesetzt, um gezielt bestimmte Pflanzen, Insekten oder Pilze zu töten. Die Vielfalt an Tieren und Pflanzen in unmittelbarer Nähe wird durch die Herbizide, Insektizide und Fungizide geschädigt. Durch die Einlagerung in Boden und Wasser werden auch Menschen und andere Tiere durch die Gifte gefährdet.
  • Kein Mineraldünger: Pflanzen sollen durch Dünger mit Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium versorgt werden. Die Herstellung von Mineraldünger (auch anorganischer Dünger genannt) ist jedoch sehr energie- und ressourcenintensiv. Stickstoffdünger wird unter hohem Einsatz von fossiler Energie gewonnen und verursacht etwa 2 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, während Phosphor und Kalium aus natürlichen Quellen abgebaut werden, die sich dem Ende neigen.
  • Kein organischer Dünger von Tieren: Gülle oder Mist, also Urin und Kot von sogenannten Nutztieren in flüssiger oder fester Form, zählen zu den am stärksten verbreiteten Düngemitteln. Doch auch Haar-, Horn-, Blut- und Knochenmehl finden sich in Dünger, Garten- und Blumenerde. Es gibt aber tierfreundliche Alternativen, um die eigenen Pflanzen zu versorgen. Die Verwendung von Kompost und Mulch, eine sinnvolle Fruchtfolge, aber auch der Einsatz von vegan-deklarierter Erde sind Beispiele.
  • Kein Torf: Torf ist eine Form von Humus, also der organischen Substanz des Bodens, und kommt in Mooren vor. Garten- und Blumenerde besteht oft zu großen Teilen aus Torf, sowohl in konventionellen als auch biologischen Produkten. Moore, die als wertvolle Ökosysteme und wichtige Kohlenstoffspeicher eine Schlüsselrolle im Klimaschutz einnehmen, werden durch die Produktion von torfhaltiger Erde gefährdet.

Produkte für den bio-veganen Garten

Nachhaltige Produkte für den Garten zu finden ist gar nicht so einfach. Das Gütesiegel biologisch gärtnern gibt Sicherheit, dass Gartenprodukte nach biologischen Kriterien hergestellt wurden. Das Gütesiegel V-Label mit dem Zusatz „vegan“ garantiert, dass Produkte rein pflanzlich sind. Derzeit sind die folgenden rein pflanzlichen Produkte erhältlich.

Bio-Dünger

BioGarten Falter & Steiner
Bio Veggie Dünger

Compo
Compo öko balance Pflanzenerde
Compo öko blance Pflanzendünger
Compo öko balance Gartendünger

Plantura
Bio-Rasendünger
Bio-Herbstrasendünger
Bio-Blumendünger
Bio-Universaldünger
Bio-Tomatendünger
Bio-Rosendünger
Bio-Hortensiendünger
Bio-Bodenaktivator

Rasen Doktor
Bio-Rasendünger „Grüner Kraftstoff“
Rein pflanzlicher Rasendünger „Flüssiger Grüner Kraftstoff“
Bio-Rasendünger „Flüssiger Grüner Stressmanager“

Steirer Natur
Steirer Natur Veggie

Veganosol
Veganosol Volldünger
Veganosol Bodenaktivator
V2 Vital Vegan Flüssig- und Spurenelementdünger
BioVeganoK Bio-Flüssigdünger

Bio-Erde

Compo
Compo öko balance Pflanzenerde

Vermigrand
Vermigrand vegane torffreie Bio-Erde

Produkt-Tipp: VERMIGRAND bietet eine biologische und torffreie Erde – zertifiziert mit dem V-Label! Sie ist frei von jeglichen tierlichen Stoffen und somit für den bio-veganen Garten geeignet. Hergestellt in Niederösterreich, erhältlich unter anderem bei „Pflanzilla“ (Mariahilfer Str. 38-48, 1070 Wien) und im Billa Online-Shop.

Tipps für den Einstieg ins Gärtnern

Urban Gardening – das gemeinschaftliche Gärtnern im städtischen Raum – wird immer beliebter. Auch in Wien gibt es immer mehr Nachbarschaftsgärten, Selbsternteflächen und Kleingärten. Wer über einen Balkon verfügt, kann sich auch dort im Gärtnern versuchen. Für den Start zu empfehlen sind die folgenden Kräuter-, Gemüse- und Obstsorten.

  • Kräuter: In der Küche sind Kräuter unverzichtbar, im Garten wachsen sie auch auf kleiner Fläche gut. Klassiker wie Schnittlauch und Petersilie sollten in keinem Kräuterkisterl fehlen. Oregano, Thymian und Basilikum erlauben nicht nur eine kulinarische Reise nach Italien, sondern wachsen auch am Balkon gut. Minze lässt sich vielfältig in warmen Tees und kalten Cocktails einsetzen. Immerhin zählen 30 Arten zur pflegeleichten Pflanze, wie Pfefferminze, Zitronenminze und Schokominze. Ein Tipp: Kräuter mögen keine direkte Sonne und sind gerne im Halbschatten.
  • Gemüse: Bei Gemüse wird es eine Spur schwieriger, aber auch hier gibt es einige Tipps und Tricks. Am Balkon können Salate, wie Feldsalat, Schnittsalat und Rucola, gepflanzt werden. Tomaten, Gurken, Paprika und Bohnen machen sich gut neben ihnen. Sie mögen es warm und sonnig. Wer einen halbschattigen Balkon hat, kann auf Spinat, Mangold und Salate setzen, aber auch einige unter der Erde wachsende Gemüsesorten, wie Karotten, kommen mit weniger Sonne aus.
  • Obst: Auch einige Obstsorten eignen sich gut für Töpfe. Erdbeeren sind perfekt für den Balkon geeignet. Sie wachsen in kleinen Kisterln gut und brauchen damit wenig Platz. Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und Co. eignen sich ebenso gut, viele treibt es praktischerweise in die Höhe. Aber auch einige Äpfel- und Birnensorten sind geeignet. Sogenannte Säulenobstbäume wachsen kompakt in die Höhe und fühlen sich in Töpfen wohl, perfekt also für den Balkon.
Buch-Tipp: Peaceful Gardening“ von der leidenschaftlichen Gärtnerin Susanne Heine verrät, wie ein bioveganer Garten funktioniert und warum er so wichtig für menschliche und tierliche Lebewesen ist. Wie organisches Düngen rein pflanzlich funktioniert, wird praxisnah vermittelt.