Siegfried Kröpfl - Der berühmte Vegucation-Koch im Interview

Siegfried Kröpfl - Der berühmte Vegucation-Koch im Interview

15.11.2021

Seit 9 Jahren bringt der renommierte Haubenkoch Siegfried Kröpfl im Rahmen von Vegucation anderen Kochprofis bei, wie pflanzliches Kochen auf hohem Niveau funktioniert. Er schwingt dabei den Kochlöffel gemeinsam mit Lehrlingen sowie ausgebildeten Köch:Innen, Kochlehrer:Innen und -Schüler:Innen – und konnte bisher alle von den Vorzügen der veganen Küche überzeugen.

Herr Kröpfl, wie kommen die veganen Gerichte bei den Kursteilnehmer:innen an?

Die Gerichte kommen immer sehr gut an. Es ist für mich immer wieder schön zu sehen, wie aus einem Rezeptverschiedene Umsetzungen und Ideen entstehen. Die Teilnehmer:innen sind stets sehr motiviert und kreativ. Ganzbesonders gut kommen die einfachen, bodenständigen Rezepte an, wie veganer Ei-Aufstrich, Fruchtknödel oder Saftgulasch.

Gab es zunächst skeptische Personen, die im Laufe der Ausbildung davon überzeugt wurden, dass die rein pflanzliche Küche fantastisch schmeckt und viel zu bieten hat?

Ja, die gibt es manchmal. Aber mit der Zeit erkennen auch sie das große Potential. Es ist toll, wie überrascht alle Teilnehmer: innen sind, wenn sie bemerken, dass veganes Kochen im Grunde ganz unkompliziert ist. Mich freut esimmer sehr, wenn am Ende des Lehrganges alle positiv gestimmt sind und feststellen, dass die pflanzliche Kücheauch in der österreichischen Küche ihre Berechtigung hat.

Die Ausbildung von Vegucation umfasst unterschiedliche Ausbildungsbereiche: Im Laufe der Jahre haben Sie sowohl Koch-Lehrlinge als auch bereits ausgebildete Köch:innen geschult, Kochlehrer:innen an den Pädagogischen Hochschulen unterrichtet und direkt mit Schüler: innen an einer Gastgewerbefachschule gearbeitet. Gab es Unterschiede bei den Inhalten und dabei, wie die vegane Küche von den Teilnehmenden angenommen wurde?

Es sind natürlich immer andere Zugänge und dementsprechend unterscheiden sich auch die Lehrmaterialien:Lehrer:innen bringen schon viel Wissen mit, während Lehrlinge zwar über vergleichsweise wenige Kenntnisse verfügen, aber trotzdem mit vollem Ehrgeiz dabei sind. Jedenfalls können sich die Kreationen auf jedem Teller und in jedem Restaurant sehen lassen. Dann gibt es noch die Schüler:innen, wie eben in der Gastgewerbefachschule, in der ich sieben Jahre unterrichtet habe. Am Anfang gab es dort einige skeptische Gesichter, aber mit der Zeit änderte sich dies komplett. Die jungen Leute werden immer aufgeschlossener und informieren sich selbst über die Themen vegane Ernährung, Nachhaltigkeit und Gesundheit. Das ist eine schöne Veränderung in unserer Gesellschaft.

Was ist Ihnen besonders wichtig, in Ihren Kursen zu vermitteln?

Die Teilnehmer:innen sollen verstehen, worum es geht. Vegane Ernährung ist keine kurzfristige Laune von ein paarSpinner:innen, sondern ein wichtiger Bestandteil unserer Zukunft. Wenn die Teilnehmer:innen bereit sind, nachzudenken und sich mit der Materie auseinanderzusetzen, dann haben wir etwas richtig gemacht. Wichtig ist, dass es authentisch ankommt und dass keine offenen Fragen bleiben. Jede:r muss Bescheid wissen, warum und wofür er oder sie während der vergangenen Tage gelernt und gekocht hat.