Vegan Backen von A bis Z

Vegan Backen von A bis Z. Das Standardwerk
Stina Spiegelberg
Ventil Verlag
ISBN 978-3-95575-137-1
320 Seiten, Hardcover
30 €

Das Standardwerk der pflanzlichen Küche. Dieser selbstbewusste Satz steht am Einband des neuen Backbuchs von Stina Spiegelberg und gibt gleichzeitig den Ton an. Tatsächlich wäre es nämlich einfacher aufzulisten, welche Rezepte nicht abgedeckt sind – ein wahrer Allrounder. Warum dieses Buch womöglich die pflanzliche Küche nachhaltig prägen könnte und was euch sonst noch erwartet, erfahrt ihr hier.

Ein solides Fundament

So wie jedes Haus eine stabile Basis braucht, benötigt jedes Rezept gewisse Grundlagen – besonders in der pflanzlichen Küche. Von einführender Warenkunde zu den am häufigsten verwendeten Zutaten über Grundteige, Backtipps und Dekoration, wird den Basics sehr viel Platz eingeräumt. Schnell wird ersichtlich, dass die Autorin in ihrem Fach bewandert ist und sich intensiv mit pflanzlicher Ernährung auseinandersetzt. Ein kleines Beispiel gefällig? Mittlerweile wissen wir, dass sich Eier einfach ersetzen lassen, den einen Ei-Ersatz gibt es jedoch nicht. Stina Spiegelberg schlüsselt die sechs Eigenschaften von Eiern auf, die diese für das konventionelle Backen so besonders machen und zeigt, wie sich jede dieser Eigenschaften ganz einfach pflanzlich ersetzen lässt.  

Hülle und Fülle

In Österreich bekommt ihr das Buch für 30 Euro – diese Investition lohnt sich. Mit über 300 Seiten und über 100 Rezepten, erhaltet ihr dabei mehr als genug Inhalt um euch auch langfristig zu motivieren. Das hochwertige Hardcover und die präzise abgelichteten Backwaren verleihen dem Buch einen gelungenen Gesamteindruck. Inhaltlich begegnen uns viele Klassiker der ursprünglich tierproduktlastigen Backstube. Kuchen, Torten, Pralinen, Cupcakes – die Standards sind definitiv vertreten. Besonders nett sind auch pikante Rezepte zu Brot, Pizza, Focaccia oder Quiche. Die Rezepte sind einfach und prägnant geschrieben, die allermeisten Zutaten in jedem gut sortierten Supermarkt zu finden. Die Rezepte halten sich stets nah an das nicht-pflanzliche Pendant, inklusive weißem Mehl und viel Zucker – wer also auf der Suche nach glutenfreien Rezepten oder Vollkornteigen ist, sollte sich den Kauf gut überlegen.
Durch die bereits erwähnte Einführung zu Grundlagen und -zutaten, dürften auch Backneulinge viel Spaß mit dem Buch haben. Doch auf bei Profis könnte dieses Buch künftig im Dauereinsatz sein – das Potential zum Standardwerkt ist definitiv gegeben!

Vorreiter

Backe, backe, Kuchen – schon in unserer Kindheit wurden uns die sieben grundlegenden Zutaten beigebracht. Drei von sieben Zutaten waren dabei nicht vegan. Auch heute noch klingen diese omnivoren Standards in der professionellen Küche nach. Standardwerke basieren meist auf nicht-pflanzlichen Grundzutaten. Aktuell gibt es in Österreich noch keine vollständig vegane Kochausbildung. Weiterbildungsprogramme für Kochlehrer:innen und -schüler:innen wie Vegucation widmen sich der Aufgabe, die pflanzliche Küche zugänglicher zu machen. Bücher wie dieses, mit Grundlagen und fundiertem Fachwissen zu pflanzlichen Zutaten, sind dabei von großer Bedeutung. Vor allem für kommende Generationen könnten dieses Werk die Basis für eine rein pflanzliche Ausbildung in der Küche sein.

Hier zwei Rezepte zum Ausprobieren:

• Berliner (Krapfen)
• Bananasplit-Cupcakes