Krafttraining kann vegane Knochen schützen
Krafttraining kann vegane Knochen schützen
Veganer:innen und Allesesser:innen, die Kraftraining betreiben, haben eine vergleichbare Knochenstruktur
Eine österreichische Studie hat die Knochenmikroarchitektur von Veganer:innen untersucht. Dabei wurden auch Faktoren wie Sport und Ernährung abgefragt. Es zeigte sich, dass Veganer:innen, die regelmäßig Krafttraining machten, eine Knochenmikroarchitektur aufwiesen, die mit jener von Omnivor:innen vergleichbar war.
Details zur Studie
An der im Fachmagazin „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ veröffentlichten Studie nahmen 43 gesunde, nicht übergewichtige Veganer:innen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren teil, die sich zuvor mindestens 5 Jahre rein pflanzlich ernährt hatten. 20 der veganen Proband:innen betrieben regelmäßig Kraftsport. Als Vergleichsgruppe dienten 45 gesunde, normalgewichtige Allesesser:innen, von denen 25 Kraftsport machten. Untersucht wurden spezielle Parameter der Knochenmikroarchitektur sowie des Knochenstoffwechsels. Außerdem führten die Studienteilnehmer:innen ein Ernährungsprotokoll und machten Angaben zu ihren sportlichen Aktivitäten. Die Werte ergaben, dass vegane Proband:innen, die kein regelmäßiges Krafttraining machten, eine verringerte Knochenmikroarchitektur im Vergleich zu Allesesser:innen hatten. Bei jenen Teilnehmer:innen, die Kraftsport betrieben, gab es jedoch keine wesentlichen Unterschiede zwischen Veganer:innen und Omnivor:innen.
Krafttraining kann eine verminderte Knochenstruktur ausgleichen
Frühere Publikationen wiesen darauf hin, dass eine rein pflanzliche Ernährung mit einer geringeren Knochenmineraldichte und einem erhöhten Frakturrisiko verbunden sein kann. Bisher ist der sportliche Lebensstil jedoch nie berücksichtigt worden. „Unsere Studie zeigt, dass Krafttraining die verminderte Knochenstruktur von Veganer:innen im Vergleich zu Allesesser:innen ausgleicht“, erklärt Dr. Christian Muschitz vom St. Vincent Krankenhaus und der Medizinischen Universität Wien. Wer vegan lebt und Kraftsport ausübt, scheint laut Studiendaten also keinen Nachteil in puncto Knochenstruktur zu haben.
Vegane Studienteilnehmer:innen waren gut mit essentiellen Nährstoffen versorgt
Die Aufnahme an Energie, Vitamin B12, Vitamin D, Vitamin K, Folsäure und Magnesium war in der veganen Gruppe signifikant höher, während die Proteinaufnahme pro Kilogramm Körpergewicht sowie die Kalziumaufnahme signifikant niedriger waren. Insgesamt nahmen die veganen Teilnehmer:innen gemäß der Empfehlungen der European Food Safety Authority (EFSA) jedoch alle Nähstoffe in ausreichender Menge auf. Zwischen den zwei veganen Untergruppen gab es keine signifikanten Unterschiede in der Nährstoffaufnahme. Die Unterschiede in der Knochenmikroarchitektur konnten demnach nicht allein durch die Nährstoffaufnahme erklärt werden.
Fazit: Veganer:innen sollten mindestens einmal wöchentlich Krafttraining betreiben
Die Forscher fanden heraus, dass vegane Teilnehmer:innen mit mindestens einem Krafttraining pro Woche stärkere Knochen hatten als jene Veganer:innen ohne Krafttraining. Dazu zählte Training an Kraftsportgeräten, Training mit freien Gewichten oder Eigengewichtübungen wie Liegestütz und Kniebeugen. Veganer:innen und Allesesser:innen hatten eine ähnliche Knochenstruktur, sofern sie regelmäßiges Krafttraining absolvierten. „Menschen, die einen veganen Lebensstil pflegen, sollten für den Knochenerhalt regelmäßig Krafttraining betreiben“, empfiehlt daher Studienautor Muschitz.