Vegane Ernährung aus der Region

Vegane Ernährung aus der Region

12.10.2021

Nachhaltigkeit in unserer Ernährung geht Hand in Hand mit einer pflanzlichen oder zumindest pflanzenbasierten Kost. Auf dieser Basis bauen Pfeiler auf, die unseren Teller noch umweltfreundlicher gestalten können. Dazu zählen biologische, saisonale und regionale Lebensmittel und diese schmecken den Österreicher:innen. Eine vegane Ernährung aus der Region ist heute beliebter denn je. Das zeigt sich nicht zuletzt beim vielfältigen regionalen Angebot an Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten, aber auch an pflanzlichen Fleisch- und Milchalternativen.

Definitionsversuch von Regionalität

Regionalität bezieht sich auf die geografische Herkunft von Lebensmitteln – so weit, so klar. Doch Regionalität ist kein rechtlich geschützter oder definierter Begriff. Mit einer Region ist ein Teilgebiet von einem Staat oder auch von mehreren Staaten gemeint. Historische, kulturelle, politische, ökonomische und ökologische Faktoren sowie Geflechte aus ihnen begründen hierbei eine Region. Die niederösterreichische Wachau, das oberösterreichische Mühlviertel und der burgenländische Seewinkel sind Beispiele für landwirtschaftlich relevante Regionen. Bei regionalen Lebensmitteln liegt die gesamte Wertschöpfung in ebendieser Region. Das heißt: Die Pflanzen wurden nicht nur in der Region angebaut und geerntet, sondern auch verarbeitet und verkauft. Als Richtwert gilt hier ein Umkreis von höchstens 100 Kilometern. Somit kann auch klargestellt werden, dass Regionalität nicht mit Nationalität gleichgesetzt werden kann und ein österreichisches Lebensmittel nicht ein regionales sein muss.

Regionale Lebensmittel und Nachhaltigkeit

Pflanzlich, biologisch, regional – zum Klimaschutz sollten wir unsere Ernährung anhand dieser Kriterien und Reihenfolge gestalten. Kurz: Das größte Nachhaltigkeitspotential geht von einer pflanzlichen Ernährung aus. Mit ihr können wir 70 % an Treibhausgasen im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung einsparen. Der Konsum von rein biologischen Lebensmitteln bringt bei veganen und omnivoren Ernährungsformen eine Reduktion von jeweils knapp unter 20 % an Treibhausgasen. Regionale Lebensmittel reduzieren den Transportaufwand und unterstützen die Landwirtschaft vor Ort. Sie sind ein sinnvoller weiterer Beitrag bei ohnehin klimafreundlichen und daher pflanzenbasierten Ernährungsformen. Bei Ernährungsformen reich an tierischen Lebensmitteln fällt der Benefit von Regionalität hingegen weniger ins Gewicht. Beispielsweise entfallen bei Rindfleisch nur 1 % der Treibhausgasemissionen auf den Transport, während der Großteil durch die ressourcenintensive Futtermittelproduktion und Tierhaltung entsteht. Das Resultat ist, dass 1 kg Rindfleisch 60 kg CO2eq verursacht, während auf dieselbe Menge proteinreicher Erbsen 0,9 kg CO2eq entfallen und somit der Klimafußabdruck um 98,5 % kleiner ist. Der wichtigste Schritt zum Klimaschutz ist somit, direkt die Erbsen oder aus ihr gewonnene Fleischalternativen zu konsumieren – zusätzlich ist ein Bezug aus biologisch-regionaler Landwirtschaft sinnvoll. Regionalität sollte zudem immer mit Saisonalität verbunden sein, um einen ökologischen Nutzen erzielen zu können. Denn Lebensmittel aus der Region, aber außerhalb der Saison, können aufgrund von beheiztem Anbau oder gekühlter Lagerung die Ersparnisse aus geringerer Transportdistanz zunichte machen oder auch ökologisch schwerer ins Gewicht fallen als weit transportierte Ware.

Vegan-regionale Ernährung: Tipps und Tricks

Eine gesunde vegane Ernährung basiert auf einer abwechslungsreichen Fülle an pflanzlichen Lebensmitteln. Je frischer und unverarbeiteter, desto besser. Unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Getreide, Kartoffeln und Hülsenfrüchte stellen die Ernährungsgrundlage dar und können in ganz Österreich regional erworben werden. Auf Wochen- und Bauernmärkten können Konsument:innen direkt mit den Erzeuger:innen in Kontakt treten und sich über Aspekte wie Regionalität informieren. Zudem stoßen Biokistln auf immer größeres Interesse und schaffen die Möglichkeit, direkt von Landwirt:innen biologische und regionale Produkte zu beziehen. In Food Coops oder Lebensmittelkooperativen schließen sich Menschen zusammen, um gemeinsam Lebensmittel direkt von regionalen Bauernhöfen zu erwerben. Aber auch in Bioläden und Supermärkten finden sich mittlerweile bei vielen losen Produkten genaue Angaben über die regionale Herkunft. Wir haben unter www.vegan.at/regional-einkaufen eine Liste mit vegan-regionalen Einkaufsmöglichkeiten in ganz Österreich erstellt.