Petition will Ende der steuerlichen Benachteiligung von Pflanzendrinks

Petition will Ende der steuerlichen Benachteiligung von Pflanzendrinks

30.03.2022

Pflanzendrinks sind zunehmend ein wichtiger Bestandteil der Ernährung in Österreich. Obwohl sie gesund, umwelt- und tierfreundlich sind, werden sie gegenüber Kuhmilch steuerlich benachteiligt. Als Vegane Gesellschaft wollen wir dagegen vorgehen und sammeln Unterschriften für unsere Petition.

Pflanzendrinks überzeugen aus gesundheitlicher, ökologischer und tierlicher Sicht

In Österreich greifen immer mehr Menschen zu Pflanzendrinks. Denn sie sind von ihren Vorteilen für Gesundheit, Tiere und Umwelt überzeugt. Aus gutem Grund: Pflanzendrinks auf Soja-, Hafer-, Reis- und Mandelbasis verursachen bedeutend weniger Treibhausgase und haben einen kleineren Wasser- und Flächenfußabdruck. Die Notwendigkeit eines Ernährungswandels hin zu einer pflanzenbasierten Kost wird auch von immer mehr Wissenschaftler:innen betont. Laut Marco Springmann von der University of Oxford muss sich der Milchkonsum in westlichen Staaten um 60 Prozent reduzieren, um den globalen Temperaturanstieg auf unter 2 Grad zu halten und die Pariser Klimaziele zu erreichen.

Pflanzendrinks für hohen Bevölkerungsanteil unverzichtbar

Für Hunderttausende Vegetarier:innen und Veganer:innen stellen Pflanzendrinks ein unverzichtbares Lebensmittel dar. Ebenso für Personen, die unter einer Milcheiweißallergie oder Laktoseintoleranz leiden – das sind hierzulande schätzungsweise immerhin 1.200.000 Menschen. Zudem wollen auch immer mehr Allesesser:innen Alternativen zu Kuhmilch in ihre Ernährung einbauen. Laut dem Consumer Panel von GfK Austria hat beispielsweise letztes Jahr jeder dritte Haushalt in Österreich Pflanzenmilch gekauft. Es besteht somit ein großer Bedarf, dass sie für die österreichische Bevölkerung gut verfügbar und leistbar ist.

Steuerliche Benachteiligung bei Pflanzendrinks

Die Konsument:innen von Pflanzendrinks werden derzeit jedoch vom österreichischen Staat gestraft. Wer zu gesunden sowie umwelt- und tierfreundlichen Pflanzendrinks greift, zahlt 20 Prozent Mehrwertsteuer. Kuhmilch hingegen fällt unter den ermäßigten Steuersatz von 10 Prozent und wird damit künstlich billig gehalten. Hierbei handelt es sich um eine grobe steuerliche Diskriminierung. Denn Pflanzenmilch, vor allem mit Kalzium angereicherte Sojamilch, steht Kuhmilch gesundheitlich um nichts nach. Aus ökologischer und tierlicher Perspektive überzeugt sie im Vergleich zu Kuhmilch ohnehin. Sie sollte damit höchstens einer Mehrwertsteuer in Höhe von 10 Prozent unterliegen.

Unterzeichnen Sie unsere Petition unter www.vegan.at/petition-milch

Österreich als Schlusslicht bei fairer Lebensmittelbesteuerung

Eine steuerliche Gleichstellung von Kuh- und Pflanzenmilch wäre zudem ohnehin kein Unikum: Länder wie Finnland, Frankreich, Irland, die Niederlande und Portugal erheben für Kuh- und Pflanzenmilch dieselbe Steuer. Österreich zählt mit der steuerlichen Diskriminierung von Sojamilch und Co. somit zu den Schlusslichtern in Europa. Es ist damit höchste Zeit die Mehrwertsteuer von Pflanzendrinks zu senken.

Petition gegen steuerliche Benachteiligung von Pflanzendrinks

Da wir die steuerliche Benachteiligung von Pflanzenmilch nicht länger hinnehmen wollen, haben wir als Vegane Gesellschaft eine Petition erstellt. Dabei fordern wir die österreichische Bundesregierung auf, die offensichtlichen Vorteile von Pflanzendrinks anzuerkennen und die Nachteile für Konsument:innen aus der höheren Besteuerung abzuschaffen. Mittlerweile haben sich auch die Lebensmittelhändler Billa und Gurkerl unserer Forderung anschlossen. Die Mehrwertsteuer bei Pflanzendrinks muss auf 10 Prozent fallen. Helfen Sie uns in unserem Kampf für eine gerechtere Ernährungspolitik und unterzeichnen Sie unsere Petition! So können wir gemeinsam die steuerliche Benachteiligung von Pflanzenmilch beenden.

Quellen:

Poore, J. & Nemecek, T. (2018). Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science 360 (6392), 987–992.

ProVeg e. V. (2019). Plant Milk Report. Berlin: ProVeg e. V.