Joaquin Phoenix – Eine starke Stimme für die Tiere

Joaquin Phoenix – Eine starke Stimme für die Tiere

22.02.2021

Joaquin Phoenix hat durch Filme wie „Walk the line“, „The Master” und „Her” internationale Berühmtheit erlangt. Für seine Schauspielleistung in „Joker“ ist er im Februar 2020 mit dem Oscar ausgezeichnet worden. Seit seiner Kindheit hat Phoenix in über 40 Filmen mitgewirkt und brilliert dabei in den unterschiedlichsten Genres. Doch noch länger geht sein Einsatz für die Tiere zurück: Seit seinem dritten Lebensjahr lebt Phoenix vegan. Mit seinem Tierrechtsaktivismus erreicht er regelmäßig ein Millionenpublikum.

Tipp: Tierrechts- und Veganismusdokus von Joaquin Phoenix ansehen.


(c) Jo-Anne McArthur / We Animals

Ein wegweisendes Kindheitserlebnis

Seit den 1970er-Jahren führt Joaquin Phoenix aus tierethischen Motiven eine vegane Lebensweise: „Ich wurde vegan, als ich drei Jahre alt war. Damals haben meine Geschwister und ich gesehen, wie Fische auf sehr gewaltsame und aggressive Weise getötet wurden. Für uns war klar, dass wir das nicht unterstützen wollen.“ Phoenix beschreibt einfühlsam, wie sehr ihn dieses Erlebnis beeinflusst hat – welche Wut und Angst in ihm entstanden sind, welche Ungerechtigkeit und welcher Machtmissbrauch die Tötung von Tieren sind. Seine Motivation für die vegane Lebensweise beschreibt er treffend: „Ich will keinem anderen einfühlsamen Lebewesen Schmerz zufügen. Ich will ihnen ihre Babys nicht wegnehmen. Ich will nicht, dass sie eingesperrt, gemästet und getötet werden. Das ist einfach absurd und barbarisch. Ich kann nicht verstehen, wie man das mitansehen kann und davon nicht berührt wird. Für mich ist der Veganismus mein Leben und war es schon immer. Er ist einer der wichtigsten Dinge für mich.“

Jo-Anne McArthur / We Animals

Aktivismus für Tierrechte

Joaquin Phoenix tritt seit Jahrzehnten aktiv für Tierrechte ein. Er war nicht nur an fünf Filmen mit Tierrechts-und Veganismusbezug beteiligt, sondern er kooperiert auch kontinuierlich mit Organisationen wie „PETA“, „Animal Equality“ und „Mercy For Animals“. In den letzten Monaten hat er unter anderem an Mahnwachen bei Schlachthöfen und Protesten gegen Tierfabriken teilgenommen. Außerdem ist er das Gesicht der Kampagne „End speciesism“ von „PETA“. Er kämpft für ein Ende der Ausbeutung von Tieren durch Menschen und betont: „Wenn wir die Welt durch die Augen eines anderen Tiers sehen, müssen wir erkennen, dass wir im Inneren alle gleich sind. Wir alle verdienen ein Leben ohne Leid.“

Bei einem Protest gegen Tierfabriken in London, (c) Animal Equality

Oscar-Rede

Eine Stimme für die Stimmlosen Im Februar 2020 gewann Joaquin Phoenix den Oscar in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ für seinen neuesten Film „Joker“. Einen der wohl größten Momente seiner Karriere nutzte Phoenix, um auf Missstände in unserer Welt aufmerksam zu machen, aber auch um Mut für Veränderung zu schaffen: „Ich denke, dass wir manchmal das Gefühl haben, dass wir uns für unterschiedliche Anliegen einsetzen. Aber ich sehe Gemeinsamkeiten. Ich denke, ob wir nun über Geschlechterungleichheit, Rassismus, Queer-Rechte, indigene Rechte oder Tierrechte sprechen, wir sprechen dabei über den Kampf gegen Ungerechtigkeit. Wir sprechen vom Kampf gegen den Glauben, dass eine Nation, eine Person, eine Ethnie, ein Geschlecht das Recht habe andere ungestraft zu beherrschen, zu benutzen und zu kontrollieren. Ich denke, wir haben uns sehr von der natürlichen Welt entfernt. Viele von uns machen sich einer egozentrischen Weltansicht schuldig und wir glauben, dass wir das Zentrum des Universums wären. Wir gehen in die Natur und rauben ihre Ressourcen. Wir fühlen uns berechtigt, eine Kuh künstlich zu befruchten und ihr Baby zu stehlen, obwohl ihre Schreie der Verzweiflung unverwechselbar sind. Dann nehmen wir ihre Milch, die für ihr Kalb bestimmt ist und geben sie in unseren Kaffee und in unser Müsli. Wir fürchten die Idee der persönlichen Veränderung, weil wir denken, dass wir etwas opfern, etwas aufgeben müssen. Doch wir Menschen sind so kreativ und erfinderisch und wir können Systeme der Veränderung kreieren, entwickeln und umsetzen, die für alle Lebewesen und den Planeten förderlich sind.“ Joaquin Phoenix‘ Engagement für den Veganismus schlägt hohe Wellen. Unter Betonung der Klimafreundlichkeit der pflanzlichen Ernährung wurde das diesjährige Menü der Golden Globes erstmals rein vegan gestaltet. Bei den Oscars waren zumindest sieben von zehn Gerichten pflanzlich. Der Zusammenhang von tierischen Produkten und Klimawandel wird immer mehr Menschenbewusst. Die vegane Ernährung wird so als essentieller Bestandteil im Kampf gegen die Klimakatastrophe verstanden.

Rettung von Mutterkuh und ihrem Kalb

„Run to the rescue with love and peace will follow” – Mit diesen Worten seines 1993 verstorbenen Bruders River hat Joaquin Phoenix seine Oscar-Rede beendet. Mit diesen Worten im Kopf hat er einen Tag nach der Preisverleihung gemeinsam mit seiner Verlobten und Schauspielkollegin Rooney Mara, seiner und ihrer Mutter an einer Tierbefreiung teilgenommen. Eine Kuh mit ihrem einwöchigen Kalb konnte aus einem Schlachthof in Los Angeles gerettet werden. Die beiden wurden Liberty und Indigo genannt und können nun ein Leben frei von Ausbeutung am Lebenshof „Farm Sanctuary“ führen.

Kalb Indigo wird aus dem Schlachthof gerettet, (c) Farm Sanctuary

Für Tiere ein Zeichen setzen

Phoenix‘ Worte treffen oft mitten ins Herz: „It takes nothing away from a human to be kind to an animal.” Sein Plädoyer für einen empathischen Umgang mit Tieren inspiriert zweifelsohne zum Veganismus und Tierrechts-/Tierschutzaktivismus. In Österreich freuen sich Organisationen wie der „Verein Gegen Tierfabriken“, „Anonymous for the Voiceless“, „Animal Save Movement“ und „RespekTiere“ über motivierte Aktivist:innen. Alle, die sich noch am Umstieg zur veganen Lebensweise befinden, unterstützen wir gerne mit unserem „Veganen Monat“. Schaut vorbei auf www.vegan.at/monat. Gemeinsam machen wir die Welt zu einem gerechteren Ort!