Österreichische Restaurantketten: Wer hat die veggie-freundlichste Speisekarte im ganzen Land?

Österreichische Restaurantketten: Wer hat die veggie-freundlichste Speisekarte im ganzen Land?

01.06.2021

Nachdem wir bereits das vegan-vegetarische Angebot der österreichischen Betriebskantinen und Bäckereien unter die Lupe genommen haben, haben wir uns nun den Restaurantketten gewidmet. Mit an Bord war erneut das hochgeschätzte Fachmagazin HGV Praxis.

Game Changer Restaurantketten

Warum nun der Blick auf Restaurantketten? Die Systemgastronomie, der Restaurantketten zugerechnet werden, verfolgt das Ziel, ihre Speisen und Getränken in einheitlicher Qualität in einer Vielzahl an Betriebsstätten anzubieten. So wird den Kund:innen garantiert, dass beispielsweise ein veganer Burger der Swing Kitchen in Wien, Graz und Berlin gleich schmeckt. Zudem sind viele Restaurantketten nicht nur im urbanen, sondern auch im ländlichen Raum vertreten. Sie zählen zu den Großverbraucher:innen von Lebensmitteln und beeinflussen somit entscheidend die Nachfrage nach pflanzlichen oder tierlichen Rohstoffen. Restaurantketten können somit zum Game Changer werden: Ihre veganen Optionen machen die pflanzliche und somit tier- und umweltfreundliche Ernährung der breiten Bevölkerung zugänglicher.

Möchten auch Sie den Veggie-Trend erfolgreich nutzen? Wir verraten Ihnen gerne unser jahrzehntelanges Branchenwissen.

Speisekarten unter der Lupe

Auf der Suche nach den veggie-freundlichsten Speisekarten in österreichischen Restaurantketten haben wir uns von den Kategorien Angebot und Kommunikation leiten lassen. So wurde analysiert, wie groß das Angebot an vegetarischen und veganen Hauptgerichten, Beilagen und Nachspeisen ist. Die Bewertung der Kommunikation erfolgte nach verhaltensökonomischen Erkenntnissen und kann in unserer Nudging-Broschüre nachgelesen werden. Entscheidend im Ranking war etwa, wie das Veggie-Angebot im Menü kommuniziert und gekennzeichnet wird. Zudem haben wir die Restaurantketten in zwei Kategorien – normal und on the go – eingeteilt, um deren Vielfalt berücksichtigen zu können. Als Restaurantkette gelten in unserem Ranking übrigens gastronomische Betriebe mit mindestens fünf Filialen in mindestens zwei österreichischen Orten.

Essen vor Ort: Swing Kitchen als klarer Sieger

In normalen Restaurantketten sind Speisen und Getränke vorwiegend für den Konsum vor Ort bestimmt. Die Top 10 setzen sich aus innovativen (Swing Kitchen, my Indigo) und namhaften Gastrobetrieben (Akakiko, Vapiano), konventionellen Fast-Food-Ketten (Burger King, McDonald’s) sowie Restaurants von Handelsunternehmen (Ikea, Billa, Interspar) und Autobahnraststätten (Rosenberger) zusammen.

Als klarer Sieger unseres Rankings geht die Swing Kitchen hervor. Mit mittlerweile sechs Filialen in Wien und Graz hat sich die Kette rund um Irene und Charly Schillinger schnell ins Herz der urbanen Bevölkerung gekocht: Als rein vegane Kette bietet sie eine breite Palette an Burgern und Wraps, sowie Beilagen (beispielsweise Nuggets, Onion Rings und Cole Slaw) und fünf Desserts (beispielsweise Tiramisu und Nougattraum) an.

„Wir sehen, dass vegane Speisen immer mehr an Beliebtheit gewinnen, auch der Trend zu unkomplizierter, schneller Küche ist ungebrochen. Wir planen daher in naher Zukunft noch deutlich schneller zu expandieren, denn mit jedem neuen Restaurant retten wir nicht nur unzählige Tierleben, sondern leisten auch einen großen Beitrag zum ressourcensparenden Umgang mit unserem Planeten. Noch in diesem Jahr sollen vier neue Swing Kitchen Restaurants eröffnen.“ – Irene Schillinger, Swing Kitchen

Doch auch nicht-vegane Restaurantketten bestechen durch ein wachsendes Angebot an pflanzlichen Speisen. My Indigo überzeugt mit einem zu 75 Prozent vegan-vegetarischen Angebot und kreativen Speisen wie „African Peanut Pot“. Akakiko bietet vegane Sushi-Klassiker und vegane Varianten beliebter Gerichte wie „Sambal Tofu“. Bei Vapiano finden Hungrige eine breite Auswahl an pflanzenbasierter Pizza und Pasta, auf Wunsch mit veganem Käse. Auch ein Big Player hat es in die Top 5 geschafft: Burger King hat sein Veggie-Angebot im letzten Jahr rasant ausgebaut und bietet nun „Plant-Based-Wraps“ und „Plant-Based Nuggets“ an. Nordsee hat knapp die Top 10 verpasst, überzeugt in letzter Zeit jedoch zunehmend mit pflanzlichen Fischalternativen. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt!

Essen to go: dean&david auf Siegerpodest

Auch unterwegs wird es immer einfacher, sich mit pflanzlichen Köstlichkeiten zu versorgen. Die Restaurantketten on the go bieten ein attraktives Angebot an pflanzenbasierten Snacks wie Wraps, Sandwiches und Co.

Angeführt wird unser Ranking in dieser Kategorie von dean&david. Mit 20 Filialen in einer Vielzahl an österreichischen Städten (Wien, Graz, Linz, Salzburg, Wels und Gmunden) verköstigt dean&david seine Kund:innen mit sechs veganen Hauptgerichten (wie „Falafel Bowl“ und „Grilled Vegan Sandwich“) und acht rein pflanzlichen Desserts (wie „Acai Smoothie Bowl“ und „Chia Pudding mit Mango“).

„Wir haben besonders in den letzten Jahren eine deutliche Veränderung gespürt. Die Nachfrage hat sich über die letzten Jahre bei unseren Kunden kontinuierlich gesteigert. Dieser Trend stagniert auch bis heute nicht.“ – David Baumgartner, dean&david

Aber auch die Zweit- und Drittplatzierten lassen sich sehen: Beim Wiener Trzesniewski ist jedes dritte der angebotenen 27 Brötchen vegetarisch oder vegan. Überzeugt hat vor allem auch ihre verständliche und ansprechende Kommunikation. Die US-amerikanische Kette Subway begeistert zudem mit innovativen Kreationen wie „Spicy Vegan Patty“ und „Meatless Chicken Teriyaki“.

Fazit: Vegane Optionen als Must-Have in der Speisekarte

Erneut hat uns ein Gastronomie-Ranking bestätigt, was wir seit längerem beobachten: Pflanzliche Speisen und Getränke sind zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor in der Gastronomie geworden. Doch es gibt noch Luft nach oben – wir unterstützen interessierte Gastronomiebetriebe gerne bei der Entwicklung und Einführung von veganen Optionen und freuen uns über eine Kontaktaufnahme (info@vegan.at).