Vegane Ernährung: Offiziell empfohlen
Vegane Ernährung: Offiziell empfohlen
Vegan und gut versorgt: Was die Academy of Nutrition and Dietetics seit über 30 Jahren befürwortet, haben mittlerweile auch die Deutsche und die Österreichische Gesellschaft für Ernährung anerkannt. Was sagen Fachgesellschaften rund um den Globus zur veganen Ernährung? Ein Überblick über die wichtigsten Stellungnahmen.
Amerikanische Pioniere
Bereits 1988 veröffentlichte die American Dietetic Association (ADA) eine erste Stellungnahme zu vegetarischen Ernährungsformen. Darin stand, dass eine vegane Ernährung den Energie- und Nährstoffbedarf von Menschen in allen Lebensphasen gewährleisten kann. Heute ist die Organisation als Academy of Nutrition and Dietetics (A.N.D.) bekannt. An ihrer Position zur veganen Ernährung hat sich jedoch nichts geändert. Ganz im Gegenteil, denn die A.N.D. vermerkt in ihrem neuesten Positionspapier von 2016: Eine vegane Ernährung ist gesund und kann bei der Prävention und Therapie von bestimmten Zivilisationskrankheiten helfen. Aufgrund des steigendenden Interesses an rein pflanzlicher Kost entscheiden sich immer mehr Fachgesellschaften für offizielle Stellungnahmen. Während die ADA vor gut 30 Jahren mit ihrer Empfehlung noch alleine da stand, hat sich die Argumentationsbasis für die Sicherheit einer veganen Ernährung durch zahlreiche Veröffentlichungen inzwischen erweitert.
Fachgesellschaften sind sich einig
International vertreten immer mehr Fachgesellschaften heute den Standpunkt, dass eine gut geplante vegane Ernährung für Erwachsene, Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen geeignet ist. Darunter sind unter anderen die Academy of Nutrition and Dietetics (USA), die American Academy of Pediatrics (USA), die British Nutrition Foundation (Großbritannien), die Canadian Paediatric Society (Kanada), die Dietitians of Canada (Kanada), das National Health and Medical Research Council (Australien), das Directorate General of Health (Portugal) und das Nordic Council of Ministers (Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden, Färöer-Inseln, Grönland und Âland). Gemeinsam vertreten die Organisationen 13 verschiedene Staaten. Sie sagen, eine vegane Ernährung ist gesund und kann dabei helfen das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder bestimmte Krebsarten zu senken. Zusätzlich betreiben Veganer:innen aktiven Umweltschutz. Wenn sich die Welt ab morgen pflanzlich ernähren wurde, könnte die Klimabelastung durch Lebensmittel auf die Hälfte reduziert werden.
Wichtig zu wissen: Die Stellungnahmen beziehen sich nur auf ausgewogene und gut geplante vegane Ernährung. Das heißt, kritische Nährstoffe wie beispielsweise Vitamin B12 sollen über angereicherte Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden.
Außerdem gilt die Beurteilung der Fachgesellschaften nicht für rein pflanzliche Ernährungsformen mit weiteren Einschränkungen des Speiseplans. Bei veganer Makrobiotik, Rohkost- oder Steinzeiternährung ist demnach das Risiko für eine Mangelversorgung zu groß. Was verstehen die Organisationen nun unter einer guten Planung?
Wer gut plant ist gut versorgt
Grundlegendes Wissen über Lebensmittel und Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für eine gut geplante und bedarfsdeckende vegane Ernährung. Veganer:innen sollen Lebensmittel gezielt auswählen, um ausreichend Energie und Mikronährstoffe wie beispielsweise Vitamin B2, Eisen, Zink oder Calcium aufzunehmen. Einfach gesagt bedeutet das: Vollkorn-Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sollen neben Gemüse und Obst täglich am Speiseplan stehen. Für die ausreichende Versorgung mit den kritischen Nährstoffen Vitamin B12 und Vitamin D müssen angereicherte Lebensmittel und/oder Nahrungsergänzungsmittel in ausreichender Menge verwendet werden. Das heißt: Vitamin B12 sollte ganzjährig in Form von Supplementen, angereicherter Zahnpasta oder anderen angereicherten Produkten und Vitamin D zumindest in den sonnenarmen Monaten (Oktober bis März) über Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Bei Kinderwunsch, Schwangeren, Stillenden, Säuglingen und Kindern soll die Aufnahme von Vitamin B12 in jedem Fall mit einem speziellen Nahrungsergänzungsmittel wie Tabletten oder Tropfen sichergestellt werden. Für Säuglinge und Kleinkinder gilt diese Empfehlung auch ganzjährig für Vitamin D. Veganerinnen mit Kinderwunsch, in Schwangerschaft oder Stillzeit sollen außerdem 250 mg langkettige Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) pro Tag über angereicherte Produkte oder Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen.
Weniger bekannt und deswegen häufig vernachlässigt wird das Spurenelement Jod. Obwohl es nicht nur bei Veganer:innen zu den Risikonährstoffen zählt, ist die Zufuhr bei pflanzlicher Kost meist niedriger als bei der omnivoren Durchschnittsbevölkerung. Wichtigster Lieferant ist unabhängig von der Ernährungsform das jodierte Speisesalz. Um die Versorgung sicher zu stellen sollten regelmäßig Produkte aus Meeresalgen wie beispielsweise Nori-Flocken konsumiert werden. Um eine Überdosierung zu vermeiden ist allerdings ein sparsamer Umgang (<= 5 g/Tag) und die Verwendung von Algen mit niedrigem Jodgehalt (z. B. Nori) empfehlenswert. Bei Kinderwunsch und Schwangerschaft können nach ärztlicher Absprache zusätzlich Jodsupplemente verwendet werden.
Wenn die vegane Ernährung nicht gut geplant wird, kann neben Vitamin B12, Vitamin D und Jod auch Calcium zum kritischen Nährstoff werden. Wichtig ist deswegen die tägliche Verwendung von Calcium-reichen Lebensmitteln wie beispielsweise dunkelgrünem Blattgemüse, Mandeln, Mohn oder Sesam und der tägliche Verzehr von 2 Portionen angereicherter Produkte wie z. B. Pflanzendrinks mit Calcium. Eine ausreichende Aufnahme ist insbesondere für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen wichtig. Wenn der Bedarf von 800-1000 mg nicht über Lebensmittel gedeckt werden kann, sollen auch bei Calcium Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden.
Genauso wichtig wie eine ausreichende Zufuhr ist eine regelmäßige labordiagnostische Kontrolle der kritischen Nährstoffe beim Arzt. Dabei sollte der Status von Vitamin B12, Vitamin D, Eisen und der Schilddrüsenhormone einmal jährlich durch eine Blutanalyse überprüft werden. Unterstützung bei der praktischen Umsetzung einer gut geplanten veganen Ernährung bietet die Gießener vegane Lebensmittelpyramide (s.u.), entwickelt vom Institut für alternative und nachhaltige Ernährung (Ifane). Wer individuell und ausführlich beraten werden möchte, wendet sich an qualifizierte Ernährungsberater:innen wie Diätolog:innen oder Ernährungswissenschafter:innen, welche auf vegane Ernährung spezialisiert sind.
Gießener Vegane Lebensmittelpyramide (Weder et al., 2020)
Zustimmung nun auch im deutschsprachigen Raum
Im Jahr 2024 hat die Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) ein neues Positionspapier zu veganer Ernährung publiziert. Darin hält sie fest, dass eine vegane Ernährung für gesunde Erwachsene als gesundheitsfördernd bezeichnet werden kann, sofern auf eine ausgewogene, gut geplante Lebensmittelauswahl, die Supplementierung von Vitamin B12 sowie die Deckung weiterer kritischer Nährstoffe geachtet wird. Zudem betont sie, dass eine vegane Ernährung als äußerst umweltfreundlich anzusehen ist und eine empfehlenswerte Maßnahme zur Verringerung der Umweltbelastungen des Ernährungssystems darstellt. Für vulnerable Bevölkerungsgruppen wie Kinder, Jugendliche, Schwangere, Stillende und ältere Menschen gibt es zwar nach wie vor keine explizite Empfehlung für eine vegane Ernährung, aber mittlerweile auch kein ausdrückliches Abraten davon.
Auch die Österreichische Gesellschaft für Ernährung hat 2024 neue Empfehlungen zur veganen Ernährung veröffentlicht. Darin schließt sie sich der Einschätzung der DGE an und erklärt ebenso, dass eine vegane Ernährung für gesunde Erwachsene gesundheitsfördernd sein kann. Wie die DGE möchte sie aufgrund der weiterhin eingeschränkten Datenlage keine Empfehlung für vulnerable Personen aussprechen, aber genauso wenig eine dagegen. Im Falle einer veganen Ernährung sollen allerdings besonders fundierte Ernährungskompetenzen vorliegen. Eine Ernährungsberatung durch qualifizierte Fachkräfte wird ausdrücklich empfohlen.
Empfehlungen und Fachgesellschaften unter der Lupe
Welche weiteren Fachgesellschaften sind es, die der veganen Ernährung ausdrücklich grünes Licht geben? Was sagen sie im Detail und wo sind die Stellungnahmen nachzulesen? Ein Nachschlageverzeichnis der internationalen Empfehlungen:
Academy of Nutrition and Dietetics (USA): Die Academy of Nutrition and Dietetics (A.N.D.) ist nach eigenen Angaben die weltgrößte Organisation von Ernährungsfachkräften. Früher war die A.N.D. auch als American Dietetic Association (ADA) bekannt. Die Aufgabengebiete der amerikanischen Fachgesellschaft umfassen neben der Ernährungsbildung und der Interessensvertretung von unter anderen 75.000 Diätolog:innen, vor allem die Forschung. Als große Vorreiterin hat die A.N.D. im Dezember 2016 ihr letztes Statement zu vegetarischen Ernährungsformen veröffentlicht. Seitdem hat sich nichts an ihrer Haltung dazu geändert, dass die Organisation eine gut geplante vegane Ernährung für alle Lebensphasen inklusive Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglingsalter, Kindheit, Jugend, ältere Menschen und Athleten:innen als geeignet einstuft. 2018 veröffentlichte die A.N.D. unterstützend dazu eigene Ernährungsrichtlinien zu vegetarischer Ernährung im Kindes- und Jugendalter (VegPlate Junior). Und die A.N.D. geht sogar noch einen Schritt weiter: Vegane Ernährung bietet gesundheitliche Vorteile für Prävention und Therapie von bestimmten Erkrankungen. Sie hilft beim Vermeiden von Übergewicht, beim Erreichen von dauerhaftem Gewichtsverlust, bei der Senkung von stoffwechselaktivem Bauchfett, Blutdruck, Blutzucker und Entzündungsmarkern sowie bei der positiven Beeinflussung der Blutfette. Veganer:innen haben deswegen ein niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmte Krebsformen.
Homepage: www.eatright.org
Link zur Stellungnahme: A.N.D. Position
American Academy of Pediatrics (USA): Die American Academy of Pediatrics (AAP) ist die Interessensvertretung der amerikanischen Pädiatrie. Über 66.000 Kinderärzt:innen sind Mitglied der Organisation. Die AAP hält eine gute geplante vegane Ernährung auch für Säuglinge, Kinder und Jugendliche geeignet. Als Beleg für ihre Argumentation beruft sich die AAP auf die Academy of Nutrition and Dietetics und die Canadian Paediatric Society. Bei ihrer Empfehlung ist die Organisation allerdings etwas vorsichtiger: Eine ausreichende Zufuhr von Eiweiß, Vitamin B12, Vitamin D und Eisen sei bei veganer Ernährung schwierig und müsse für ein normales Wachstum besonders beachtet werden.
Homepage: www.aap.org
Link zur Stellungnahme: ebooks.aapublications.org bzw. www.healthychildren.org
British Nutrition Foundation (Großbritannien): Die British Nutrition Foundation (BNF) ist ein gemeinnütziger Verein, der evidenzbasierte Informationen über Lebensmittel und Ernährung in Großbritannien (s.u. NHS) anbietet. Bereits 2005 wurde eine umfassende Stellungnahme zu vegetarischen Ernährungsformen verfasst, welche 2018 überarbeitet wurde. Demnach kann eine gut geplante vegane Ernährung die Versorgung in allen Lebensphasen gewährleisten. Die BNF gibt auf ihrer Website auch gezielte Empfehlungen. Veganerinnen mit Kinderwunsch können beispielsweise darüber lesen, das Algen eine gute Quelle für Jod sind und Vitamin D täglich supplementiert werden soll.
Homepage: www.nutrition.org.uk
Link zur Stellungnahme: www.nutrition.org.uk
Canadian Paediatric Society (Kanada): Die Canadian Paediatric Society (CPS) ist die Interessensvertretung der kanadischen Pädiatrie. Sie hat über 3.000 Mitglieder und sieht ihre Aufgabengebiete in der Gesundheitsversorgung, Bildung und Forschung. 2010 hat die CPS ein Positionspapier zu vegetarischen Ernährungsformen in Kindheit und Jugend herausgegeben. Das Ergebnis: Grünes Licht für die vegane Ernährung in Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglingsalter, Kindheit und Jugend – gute Planung vorausgesetzt. Die Stellungnahme gibt eine ganze Reihe von Empfehlungen, welche sich in Ihrer Formulierung jedoch vorrangig an Ernährungsfachkräfte und Kinderärzte richten. Zum Beispiel soll besonders im Säuglings- und Kleinkindalter auf eine entsprechende Energiezufuhr geachtet und das Wachstum regelmäßig beim Kinderarzt kontrolliert werden. Vegan ernährte Kinder haben zudem einen erhöhten Proteinbedarf aufgrund einer niedrigeren Verwertbarkeit von pflanzlichen Protein. Weiters sollen Vitamin D und Vitamin B12 regelmäßig und bedarfsgerecht supplementiert werden. Nach Abklärung mit einer fachkundigen Person kann auch der Einsatz von Eisen- und Calcium-Supplementen notwendig sein.
Homepage: www.cps.ca
Link zur Stellungnahme: www.ncbi.nlm.nih.gov
Dietitians of Canada (Kanada): Die Dietitians of Canada (DC) repräsentieren die Interessen von 6.000 kanadischen Diätolog:innen und geben evidenzbasierte Lebensmittel- und Ernährungsinformationen heraus. Gemeinsam mit der damaligen American Dietetic Association wurde 2003 ein Positionspapier zu vegetarischer Ernährung veröffentlicht. Die damals formulierte Empfehlung ist auch heute noch gültig: Eine gut geplante vegane Ernährung ist für alle Lebensphasen geeignet. Die Fachgesellschaft stellt auf ihrer Website unter dem Namen Healthy Eating Guidelines for Vegans spezielle Ernährungsempfehlungen für Veganer:innen zur Verfügung. In Kanada wird allen Frauen mit Kinderwunsch und unabhängig von der Ernährungsweise die tägliche Einnahme von 400 µg Folsäure und 16-20 µg Eisen über Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Bei Veganerinnen soll dieses Supplement auch Vitamin B12 enthalten.
Homepage: www.dietitians.ca / Healthy Eating Guidelines: www.dietitians.ca
Link zur Stellungnahme: www.andjrnl.org
Directorate General of Health (Portugal): Im Rahmen des National Programme for the Promotion of Healthy Eating hat das Bundesministerium für Gesundheit in Portugal 2015 auch Guidelines for a Healthy Vegetarian Diet herausgegeben. Die Autor:innen beurteilen eine gut geplante vegane Ernährung in allen Lebensphasen als gesund und bedarfsdeckend hinsichtlich der Energie- und Nährstoffversorgung. Besonderes beachtet werden soll eine ausreichende Energiezufuhr sowie die Versorgung mit den Mikronährstoffen Vitamin B12, Vitamin D, Calcium, Zink, Eisen und Jod. Die Autor:innen bewerten eine Supplementation von Vitamin B12 über Nahrungsergänzungsmittel vor allem in sensiblen Lebensphasen wie Schwangerschaft und Stillzeit als absolut notwendig.
Homepage: www.sns.gov.pt
Guidelines for a Healthy Vegetarian Diet
Link zur Stellungnahme: www.alimentacaosaudavel.dgs.pt
National Health and Medical Research Council (Australien): Das National Health and Medical Research Council (NHMRC) ist eine gesetzliche Behörde in Australien. Im Auftrag der Regierung hat das NHMRC die Australian Dietary Guidelines und dazu auch eine wissenschaftliche Begründung in Form eines Reports herausgegeben. Darin wird festgehalten, dass angemesse geplante vegane Ernährung gesund ist, alle notwendigen Nährstoffe liefern kann und somit für alle Lebensphasen geeignet ist. Geachtet werden soll auf: ausreichende Energieaufnahme, Verzehr von unterschiedlichen pflanzlichen Lebensmitteln über den Tag verteilt, Bevorzugung eisen- und zinkreicher Lebensmittel wie Vollkorngetreide und Supplementation von Vitamin B12. Insgesamt werden jedoch nur sehr wenige Empfehlungen für Veganer:innen formuliert.
Homepage: www.nhmrc.gov.au bzw. www.eatforhealth.gov.au
Link zur Stellungnahme: www.eatforhealth.gov.au/guidelines / Direkt-Download
National Health Service (Großbritannien): Der National Health Service (NHS) ist der offizielle Gesundheitsdienst Großbritanniens und Nordirlands. Die Ernährungsrichtlinien des NHS sind seit 2016 auch in Form des Eat Well Guides bildhaft dargestellt. Dort werden Proteinquellen bereits nicht mehr ausschließlich durch tierische Produkte repräsentiert und auch für Milchprodukte werden pflanzliche Alternativen abgebildet. Darüber hinaus widmen sich die Ernährungsempfehlungen des NHS der veganen Ernährung in einem eigenen Beitrag. Darin wird bestätigt, dass eine vegane Ernährung mit allen Nährstoffen versorgen kann, wenn Nahrungsergänzungsmittel miteinbezogen werden. Auch für vegetarische oder vegane Schwangere wurden eigene Empfehlungen veröffentlicht. Diese raten nicht von einer entsprechenden Ernährungsform während der Schwangerschaft ab, klären stattdessen darüber auf, wie die wichtigsten Nährstoffe ausreichend gedeckt werden können.
Mit Schottland und Wels sehen auch Großbritanniens Nachbarn in einer vegetarischen oder veganen Ernährung eine gesunde Alternative, solang sie ausgewogen ist. Zur Orientierung, wie eine entsprechende Ernährung aussehen kann, verweist beispielsweise Nutrition Scotland wiederum auf die NHS.
Homepage: https://www.nhs.uk/
Eat Well Guide
Link zur Stellungnahme: https://www.nhs.uk/ und https://www.nhs.uk/pregnancy
Schottland Eat Well Guide: www.foodstandards.gov.scot/
Nutrition Scotland Factsheet: www.nutritionscotland.org/
Neuseeland (Gesundheitsministerium): Das Gesundheitsministerium Neuseelands geht ebenfalls mit einem guten Beispiel voran. Mit seinen Eating and Activity Guidelines, welche erstmals 2015 veröffentlicht wurden und 2020 in der neuesten Überarbeitung aktualisiert wurden, richtet es sich zwar zuerst einmal an Erwachsene. Darüber hinaus gibt es allerdings eine große Auswahl an zusätzlichen Handbüchern für die Altersgruppen 0-2 Jahre, Kinder und Jugendliche (2-18 Jahre) sowie für Schwangere und Stillende Frauen, ältere Menschen und sogar eine eigene Veröffentlichung für vegetarische Personen (Eating for Healthy Vegetarians). Außerdem wird eine vegetarische Ernährungsweise grundsätzlich als gesund und fähig, alle Nährstoffe ausreichend abzudecken, eingestuft. Darüber hinaus wird auch spezifiziert und beraten, wie eine entsprechende Nährstoffdeckung gesichert werden kann und was in welchen Lebensphasen supplementiert werden sollte. Leider wird hierbei eine vegane Ernährung noch nicht ausreichend berücksichtigt.
Homepage: https://www.health.govt.nz/
Vegetarische Guidelines: https://healthed.govt.nz/
World Health Organization (WHO): Das europäische Büro der WHO für Prävention und Kontrolle nicht-übertragbarer Krankheiten hat 2021 eine Stellungnahme zur Rolle einer pflanzlich-basierten Ernährung für Gesundheit, Nachhaltigkeit und Umwelt herausgegeben. Darin wird bestätigt, dass eine (komplett) pflanzlich-basierte Ernährung gesundheitliche Vorteile bringen kann - und die Umwelt entlastet. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass die Gesundheitseffekte davon abhängen, wie sich die pflanzlich-basierte Ernährung zusammensetzt und wie hoch die Qualität der konsumierten Lebensmittel ist. Es muss darauf geachtet werden, dass der Bedarf an den wichtigsten Mikronährstoffen ausreichend gedeckt wird. Zusätzlich wird vom Verzehr stark verarbeiteter Produkte abgeraten.
Link zur Stellungnahme: https://apps.who.int/
Literaturverzeichnis
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