Südtirol vegan – Eine neue Alpenküche

Südtirol vegan – Eine neue Alpenküche

07.08.2023

Sütirol Vegan. Eine neue Alpenküche
Herbert Taschler (Text), Udo Bernhardt (Fotografie)
ISBN 978-3-95961-785-7
192 Seiten, Hardcover 
Christian Verlag
€ 29,99 (D)
 

Südtirol Vegan

Malerische Landschaften, Berge, Seen und vegane Küche – dafür ist Südtirol bekannt. Moment, vegane Küche? Richtig gelesen, denn neben Fleisch, Käse und Milch erfreuen sich pflanzliche Gerichte in Südtiroler Küchen immer größerer Beliebtheit. Der Sommelier Herbert Taschler und der Fotograf Udo Bernhardt  machten sich auf die Suche nach der veganen Seite Südtirols – das Ergebnis: 65 Rezepte aus den unterschiedlichsten Gastronomiebetrieben. Neben einer kurzen Einführung in den jeweiligen Betrieb und dessen Geschichte erwarten euch in diesem Buch kulinarische Highlights, die es so wohl nur in Südtirol gibt.

Tradition und Veganismus

Knödel, Nocken, Nudeln und Plenten – so werden die vier Elemente Tirols im Volksmund augenzwinkernd bezeichnet. Dazu gibt es Fleisch, Butter, Milch und andere tierische Produkte. Die Südtiroler Küche war bis in das 20. Jahrhundert stark von bäuerlicher und alpiner Esskultur geprägt. Gegessen wurde in erster Linie alles, was selbst hergestellt oder angebaut werden konnte. Tatsächlich war dabei ein großer Teil der Küche schon immer pflanzlich. So zählen Erdäpfel, Kohl, Rüben, Fisolen und Weißkohl bzw. Sauerkraut zu den Eckpfeilern der traditionellen Küche. Das Essen orientierte sich an den Jahreszeiten, wobei es vor allem die harten Winter zu überbrücken galt. Auch heute spiegeln sich viele dieser alten bäuerlichen „Notlösungen“ in der modernen Küche wider. Viele Südtiroler Betriebe wissen, wie wertvoll die pflanzliche Ernährung für den Menschen sein kann, und interpretieren traditionelle Gerichte heute rein pflanzlich.

Die Vielfalt der Gastronomie

Insgesamt stellt uns Herbert Taschler vierzehn Betriebe vor. Diese reichen von Traditionsbäckereien, Gasthäusern oder Berufsschulen bis hin zu Weingütern und Hotels. So vielseitig die jeweiligen Betriebe sind, so abwechslungsreich gestalten sich auch die Rezepte. In „Südtirol vegan“ finden sich sowohl einfache Hausmannskost für den Alltag als auch anspruchsvolle Gerichte à la Sterneküche. Brennnesselrisotto, Gazpacho, Pizza, Vinschger Bauernbrot, Kartoffel-Steinpilz-Schlutzer oder Baba Ganoush – das abgedeckte Spektrum bietet so einiges. Der Mix aus traditioneller alpiner und italienischer Küche sowie Rezepten aus aller Welt rundet das Buch hervorragend ab. Kurze Einleitungen zu den Rezepten geben Zusatzinformationen und leiten die Gerichte stimmig ein. Schließlich verleiht die schöne Inszenierung der Speisen, gekonnt abgelichtet von Udo Bernhardt, diesem Buch den letzten Schliff.

Fazit

Wie einleitend erwähnt, erwartet euch hier eine einzigartige Rezeptsammlung. Der Einfluss von alpiner und italienischer Küche sowie die Elemente aus allen Ecken der Welt lassen ein abgerundetes Ganzes entstehen. Selten finden sich Pizza, Brot und Sterneküche in einem Buch. Genau hierin liegt die große Stärke von „Südtirol vegan“: die vielfältige Kombination aus Tradition und modernen Einflüssen. Die kurzen Einblicke in die jeweiligen Betriebe und die Menschen dahinter verleihen dem Buch weitere Tiefe. Die Rezepte funktionieren, alle nachgekochten Gerichte schmecken ausgezeichnet.

Drei Rezepte zum Ausprobieren: