Veganes Grillen
Veganes Grillen
Sommer, Sonne, Urlaubszeit – was gibt es Besseres, als mit Familie und Freund:innen bei kühlen Getränken und leckeren Speisen die schönste Jahreszeit zu feiern? Mit unseren rein pflanzlichen Rezepten ist im Handumdrehen das perfekte vegane Grillfest gezaubert.
Gemüsespeisen
Beim Grillen von Gemüse sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Verschiedenste Gemüsesorten können mit unterschiedlichsten Saucen mariniert und gewürfelt auf Spießen oder als Ganzes auf Grillplatten angebraten werden. Wir empfehlen gebratene Maiskolben, Grillspieße mit Tzatziki, Zucchini-Tofu-Spieße und Zucchini-Tomaten-Paprika-Zwiebel-Spieße. Viele Rezepte können auch für den Grill adaptiert werden, z. B. Karfiolsteaks mit Salsa oder vegane Hähnchenkeulen.
Gemüse und andere Lebensmittel sind idealerweise saisonal, regional und biologischen Ursprungs, da sie meist nicht nur geschmackvoller sind, sondern auch geringere Umweltauswirkungen verursachen. Eine große Auswahl an Gemüse und Gewürzen findet man nicht nur im Einzelhandel, sondern auch auf Märkten.
Grilltipp: Gemüse und andere pflanzliche Speisen enthalten im Gegensatz zu Grillfleisch meist relativ wenig Fett und müssen daher gut mariniert und mit Öl bestrichen werden, da sie ansonsten schnell austrocknen oder verbrennen würden. Regelmäßiges Nachsehen und Wenden sind ebenfalls wichtig.
Fleisch- und Käsealternativen
Da Tofu ein relativ geschmacksneutrales Lebensmittel ist, eignet er sich besonders gut zum Marinieren und Grillen. Bei der Zubereitung von Marinaden kann man der Kreativität freien Lauf lassen und Öle, Salz und Pfeffer mit verschiedenen Gewürzen kombinieren, zum Beispiel Kräutersalz, Kurkuma, Curry, Cayennepfeffer, Chiliflocken und Paprikapulver. Auch Sojasauce und Liquid Smoke eignen sich zum Marinieren von Naturtofu.
Die große Auswahl an verschiedenen Tofusorten (Nuss, Olive, Tomate, geräuchert ...) bringt noch mehr Abwechslung auf den Grill. Seitan, Sojamedaillons und vegane Würstchen werden ebenfalls gerne zum Grillen verwendet. Wir empfehlen außerdem selbstgemachte Seitanwraps. Auch für den vielfach beliebten Grillkäse gibt es vegane Alternativen, die im Handel erhältlich sind oder selbst zubereitet werden können, zum Beispiel ein veganer Kräuter-Grillkäse. Besondere Empfehlung: Schmelzfladen vom Grill sind schnell gemacht und überzeugen mit ihrer cremig-käsigen Füllung.
Mittlerweile können Fleischalternativen wie Tofu, Seitan-Steaks, vegane Würstchen und ähnliches in fast allen Supermärkten und Drogerien gekauft werden. Bioläden, Reformhäuser und der Online-Versandhandel sind weitere Einkaufsoptionen. Authentische Fleischalternativen gibt es beispielsweise von The Green Mountain, Planted, Beyond Meat oder Billie Green sowie Eigenmarken wie Vegavita (Billa) oder dmBio (dm).
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Beilagen
Beilagen wie Kartoffeln, Brot und Salate sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Grillmenüs. Bratkartoffeln können anstatt in Alufolie gewickelt und in der Grillkohle liegend auch direkt auf einer Grillplatte oder im Ofen in einer Auflaufform zubereitet werden. Steckerlbrot ist ein Klassiker unter den Lagerfeuerspeisen und allseits beliebt. Gegrilltes Brot kann mit Knoblauch, Zwiebeln, Tomaten und Kräutern verfeinert werden. Neben sattmachenden Beilagen wie Kartoffeln, Kräuterbaguette oder Focaccia sollte nicht auf sommerliche und erfrischende Salate wie Linsensalat, Zucchinisalat und Kartoffelsalat (hier mit orientalisch gegrillten Sojamedaillons) vergessen werden. Zum Grillfest passen auch italienischer Brotsalat, Couscoussalat, Wassermelonen-Gurken-Salat oder eine bunte Salatschüssel. Wer etwas Neues probieren mag, kann sich an glasierten Hafergrillern oder gegrillten Erdäpfelscheiben im Fladen probieren.
Während das Kochen meist ganz im Freien stattfindet, können und müssen manche Arbeitsschritte in der Küche verrichtet werden. Es ist zu beachten, dass Brotteige eine Ruhezeit benötigen und Marinaden meist einige Stunden einziehen müssen. Je länger die Marinade etwa in Tofu und Gemüse einziehen kann, desto intensiver wird der Geschmack.
Saucen
Marinaden und Saucen nehmen beim Grillen die wichtigste Rolle ein, weil sie den Speisen die richtige Würze verleihen. Auf Basis von Sojajoghurt und passierten Tomaten kann man mit verschiedenen Gewürzen und Kräutern eine schier unendliche Anzahl an Saucen zaubern, zum Beispiel Klassiker wie griechisches Tzatziki, scharfe Tomatensauce oder Schnittlauch-Knoblauch-Sauce.
Mayonnaise, Hummus, Liptauer und Kürbiskerntopfen sind ebenfalls beliebt. Wer es außergewöhnlicher mag, probiert Tomatenbutter oder Salsa aus gegrillten Pfirsichen.
Nachspeisen
Auf keiner Grillparty sollte die Nachspeise zu kurz kommen, auch wenn diese meist zuvor in der Küche und selten am Grill zubereitet wird. Ein fruchtiger Obstsalat oder ein erfrischendes Eis runden das Essensfest ab. Oder wie wäre es mit gefrorenen Joghurt-Beeren-Schnitten, einem schnellen Marillenkuchen, sommerlichem Früchtekuchen oder Mango-Maracuja-Cheesecake? In unserer Rezeptdatenbank findet sich eine große Auswahl an verschiedenen Desserts und Kuchen.
Lust auf noch mehr rein pflanzliche Grillrezepte? In Katy Beskows Kochbuch „Vegan vom Grill“ finden sich noch weitere Inspirationen, z. B. Karfiol und Mango in würziger Joghurt-Marinade, gegrillter Katsu-Burger mit Wasabi-Mayo und Barbecue Banoffee Pie.
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Umwelttipps
Neben dem Verzicht auf tierische Lebensmittel kann die Umwelt beim Grillen durch die folgenden Tipps weiter geschont werden.
Geschirr und Besteck
Auch wenn im Freien gegrillt wird, sollten wiederverwendbares Geschirr und Besteck und nicht Einwegprodukte aus Papier oder Plastik verwendet werden, um unnötigen Müll zu vermeiden. Die Speisen sollten nicht direkt auf den Grillrost aufgelegt werden, da durch in die Kohle tropfendes Öl krebserregende Stoffe entstehen können. Alufolie und Aluschalen sind sowohl ökologisch und gesundheitlich schädigend als auch umstritten und können durch Steinplatten ersetzt werden.
Grillkohle
Beim Kauf von Grillkohle sollte auf das FSC-Siegel geachtet werden, das für eine nachhaltige Forstwirtschaft steht und die Erfüllung bestimmter sozialer und ökologischer Kriterien garantiert. DIN-geprüfte Holzkohle und Holzkohlebrikette verbrennen beinahe vollständig, haben einen geringen Aschegehalt und enthalten weder Pech noch Erdöl oder Kunststoffe.
Grillanzünder
Der Grill sollte nicht mit Papier oder chemischen Grillanzündern angezündet werden, sondern stattdessen mit Pressholz, Holzspänen oder Reisig. Es ist darauf zu achten, dass die Grillanzünder vollständig verbrannt sind, bevor die Speisen auf den Grill gelegt werden.